Ein Mittagsweiser zeigt mit Hilfe des Stundenwinkels der Sonne den Zeitpunkt des Mittags beziehungsweise des Durchgangs der Sonne durch den Meridian an. Die Sonne wird auf einer in der Regel ebenen Fläche – meistens in Zentralprojektion – abgebildet. Häufig wird er auch als Mittagssonnenuhr bezeichnet, obwohl die bloße Anzeige des Mittags (Weisen des Mittags) keine Funktion einer Uhr ist. Eine Sonnenuhr zeigt den über den Tag veränderlichen Stundenwinkel der Sonne, nicht nur den Moment für dessen ausgewählten Mittagswert an.
Eine Messung findet aber statt, wenn am Mittag jeden Tages der übers Jahr veränderliche Höhenwinkel der Sonne z. B. in der Codierung als Kalender-Datum abgelesen wird. Eine gängige Bezeichnung dafür ist Zodiakuhr.[1] Das Meridianinstrument des Kaisers Augustus diente diesem Zweck. Es wird seit seiner Ausgrabung Meridian genannt, ein Begriff, der sich inzwischen als Synonym für wenigstens große Mittagsweiser eingebürgert hat.[1]
Die Skala ist im Allgemeinen eine Gerade (gerade Meridianlinie). Mit Hilfe einer analemma-artigen Skalenschleife lässt sich anstatt des Moments des wahren Mittags der des mittleren Mittags anzeigen. Damit wurden noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts mechanische Uhren – zum Beispiel auf Bahnhöfen – justiert.[2]