Moosalp

Die Moosalp (Walliserdeutsch: z’Moos) ist die Alp der Burgergemeinde Törbel und liegt[1] auf 2048 m (Scheitelpunkt der Passstrasse) oberhalb der Gemeinden[2] Bürchen, Törbel und Zeneggen mit Sicht im Süden sowohl auf die Mischabelgruppe mit dem Dom, dem höchsten Schweizer Berg (4545 m)[3], als auch auf die Weisshorngruppe und im Norden auf das imposante Bietschhorn. Der höchste Punkt des Moosalp-Plateaus ist der unmittelbar nördlich des Bonigersees gelegene «Goldbiel» (2125 m).[4]

Die Moosalp wurde seit Jahrhunderten von den Törbler Bauern als Hochalp zur Sömmerung des Viehs und zur Herstellung des Alpkäses genutzt.[5] Entlang der Süd- und Ostseite des Moosalp-Plateaus verlaufen seit dem 14. Jahrhundert bis zum heutigen Tag Wasserleitungen (Suonen)[6][7] zur künstlichen Bewässerung von landwirtschaftlich genutzten Flächen in Törbel wie auch Zeneggen. Die wichtigste Suone ist die Augstbordwasserleitung.[8][9] Die erfolgreiche und nachhaltige kollektive Bewirtschaftung der Törbler Allmendegüter (alpine Weide, Bewässerungssystem, Wald) durch Genossenschaften (Geteilschaften[10]) war in den letzten Jahrzehnten Gegenstand bedeutender wissenschaftlicher Studien. Insbesondere floss das Beispiel Törbel[11] explizit in das Hauptwerk[12] der Nobelpreisträgerin Elinor Ostrom ein.

Heute hat sich die Moosalp wegen ihrer besonderen Lage inmitten einer beeindruckenden Bergwelt und guter Erreichbarkeit zu einem beliebten und stark frequentierten Ausflugsort hoch über dem Rhonetal entwickelt. Die Moosalp ist Startpunkt zu Touren ins «Törbeltelli» und auf den knapp 1000 m höher gelegenen Gipfel des Augstbordhorns.

Moosalp mit Berner Alpen im Oktober 2024, Aufnahmestandort Schene Biel
Kugelpanorama von der Moosalp (Sommer 2024)
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  1. Lage der Moosalp. In: CH-Landkarte (online).
  2. Ausschnitt der CH-Landkarte vom Moosalpgebiet mit umliegenden Gemeinden (online; PDF).
  3. Christian Imboden: Berge: Beruf, Berufung, Schicksal. Rotten Verlag, Visp 2013, S. 12, 51.
  4. Lage des Goldbiels – höchster Punkt der Moosalp. In: CH-Landkarte (online).
  5. Friedrich Gottlieb Stebler: Die Vispertaler Sonnenberge. In: Jahrbuch der Schweiz. 56. Jg., Schweizer Alpen-Club, Bern 1921, Kapitel Hochalpen (online).
  6. Suonen im Bereich der Moosalp. In: CH-Landkarte (online).
  7. Die Suonen und Bissen des Wallis. Vispertal auf suone.ch (online).
  8. Friedrich Gottlieb Stebler: Die Vispertaler Sonnenberge. In: Jahrbuch der Schweiz. 56. Jg., Schweizer Alpenclub, Bern 1921, Kapitel Augstbordwasserleitung (online).
  9. Klaus Kenzelmann: Die Geschichte des Augstbordwassers (Embd, Törbel, Zeneggen). Rotten-Verlag, Visp 2001, ISBN 3-907624-22-X.
  10. Geteilschaften im Wallis. In: Lebendige Traditionen der Schweiz (online).
  11. Deutsche Übersetzung des Kapitels über Törbel aus: Elinor Ostrom: Governing the Commons – The Evolution of Institutions for Collective Action. Cambridge University Press, 1990, S. 61–65 (online; PDF).
  12. Elinor Ostrom: Governing the Commons – The Evolution of Institutions for Collective Action, Cambridge University Press, 1990, S. 61–65 (online; PDF).

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