Motorsportjahr 1902

1898189919001901Motorsportjahr 1902 | 1903 | 1904 | 1905
Weitere Sportereignisse

Im Motorsportjahr 1902 stand der Automobilsport allgemein unter großem Druck. Unfälle bei vorangegangenen Rennveranstaltungen hatten dazu geführt, dass in einigen Ländern Rennverbote für Veranstaltungen auf öffentlichen Straßen erlassen wurden, darunter auch in Frankreich. Erst nachdem der Automobile Club de France (ACF) mit dem Erlass eines ersten Motorsportreglements[1] sein Bemühen bekundet hatte, die Rennen wieder in geregelte Bahnen zu bekommen – und nicht zuletzt auch auf Druck der französischen Automobil- und Treibstoffindustrie – wurde das alljährliche „große“ Rennen, für das in diesem Jahr die Strecke Paris–Wien ausgewählt worden war, doch noch genehmigt.

Vor allem um die immer weiter ausufernden Geschwindigkeiten wieder zu reduzieren erließ der ACF zum ersten Mal eine allgemeine Rennformel, in der das Gewicht der Wagen auf maximal 1000 kg (plus 7 kg Extragewicht für Magnetzündung) limitiert wurde. Auf diese Weise hoffte man, das weitere Anwachsen der Motorengrößen zu verhindern. Bei den nach wie vor von Stadt zu Stadt über öffentliche Straßen ausgetragenen Rennen blieben jedoch Teilnehmer wie auch für die ansässige Bevölkerung weiterhin sehr gefährdet.

Ein erster Schritt weg von dieser Form der Rennen stellte das erste große Rundstreckenrennen dar, das in diesem Jahr auf dem Circuit des Ardennes bei Bastogne in Belgien zum ersten Mal ausgetragen wurde. Allerdings war auch hier die Rundenlänge mit 85 km noch verhältnismäßig lang.

Das Motorsportjahr 1902 brachte mit dem Sieg von Selwyn Edge auf Napier im Gordon-Bennett-Cup außerdem den ersten größeren internationalen Erfolg für Großbritannien.

  1. Lengerke: Automobil-Rennen und Wettbewerbe (1894–1907), Faksimile eines Werks von 1908, S. 26

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Nelliwinne