Mutterkornalkaloide

Roggenähre mit Mutterkorn

Als Mutterkornalkaloide (Ergotalkaloide, Secalealkaloide) werden etwa 80 natürlich vorkommende organische Verbindungen aus der Gruppe der Indolalkaloide bezeichnet. Sie finden sich hauptsächlich im Mutterkorn, den Sklerotien des Mutterkornpilzes Claviceps purpurea, der auf Roggen und anderen Süßgräsern als Parasit wächst. Mutterkornalkaloide werden auch von weiteren Organismen, insbesondere Schlauchpilzen der Gattungen Claviceps, Neotyphodium, Epichloë, Balansia, Periglandula sowie Aspergillus und Penicillium, produziert. Diese zum Großteil toxischen Alkaloide waren die Ursache für die als Ergotismus bezeichneten epidemieartigen Vergiftungen, die vom Frühmittelalter bis zum Ende des 20. Jahrhunderts[1] auftraten. Seit dem 18. Jahrhundert wurden zunächst natürlich vorkommende Mutterkornalkaloide, später teilsynthetische Abkömmlinge als Arzneistoffe eingesetzt und dienen aktuell als Bausteine für verschiedene synthetische Drogen.[2]

  1. Eintrag zu Mutterkorn-Alkaloide im Lexikon der Ernährung, Wissenschaft-Online-Lexika, abgerufen am 9. November 2011.
  2. Eintrag zu Ergot-Alkaloide. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 9. November 2011.

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