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Der Überbegriff Nachhaltigkeitsstandard (auch Freiwilliger Nachhaltigkeitsstandard / Voluntary Sustainability Standard, kurz VSS) wird von verschiedenen Akteuren je nach Kontext für verschiedene Ansätze, Produkte und Instrumente sehr unterschiedlich verwendet. Sowohl im Englischen als auch im Deutschen gibt es keine allgemeingültigen Definitionen der betreffenden Begriffe. Grundsätzlich zielen Nachhaltigkeitsstandards darauf ab, die negativen Auswirkungen globalen Wirtschaftens auf Menschen und Umwelt zu reduzieren, also positiv zur Wahrung der Menschenrechte und zum Umweltschutz beizutragen.
Freiwillige Nachhaltigkeitsstandards (VSS), können verschiedene Funktionen für unterschiedliche Akteure und Zielgruppen in globalen Wertschöpfungsketten einnehmen. Für Händler können VSS ein Instrument des Risikomanagements in weitverzweigten Wertschöpfungsketten darstellen oder zum Verkauf und Marketing nachhaltiger Produkte dienen und die Außendarstellung beeinflussen. Für Produzenten können VSS Zugang zu (neuen) Märkten sowie Preisprämien ermöglichen und Vertrauen bei potenziellen Abnehmern generieren. Verbraucher werden durch erhöhte Transparenz mittels VSS bewusste Kaufentscheidungen ermöglicht. Die Nachfrage der Verbraucher nach erkennbar sozialverträglichen und umweltfreundlichen Produkten fördert die Ausweitung von VSS. Für staatliche Akteure sind VSS ein wichtiges Governance-Instrument, um Nachhaltigkeit in globalen Lieferketten zu fördern, insbesondere wenn nationale Gesetzgebungen und verbindliche Marktregeln für Nachhaltigkeit nicht greifen (z. B. als Instrument zur Ko-regulierung oder als Gegenstand der Entwicklungszusammenarbeit).