Die neoklassische Synthese (NKS), neoklassisch-keynesianische Synthese oder Neokeynesianismus, bezeichnet eine ökonomische Theorie, welche die neoklassische Theorie und die Makroökonomie von John Maynard Keynes zusammenführen wollte.[1][2] Die neoklassische Synthese dominierte die Ökonomik der Nachkriegszeit und bildete den internationalen Konsens des makroökonomischen Denkens der 1950er bis 1970er Jahre.[3] Als Hauptvertreter gelten John Hicks, Franco Modigliani und Paul Samuelson.[1]
Zentral für die neoklassische Synthese ist die Annahme, dass Firmen und Konsumenten rational handeln, Märkte als Ganzes hingegen unvollständigen Wettbewerb und andere Formen von Marktversagen aufweisen. Besonders auf dem Arbeitsmarkt kann es zu dauerhaften Ungleichgewichten und damit Arbeitslosigkeit kommen. Daher befürwortet die neoklassische Synthese eine Globalsteuerung der Wirtschaft durch Fiskalpolitik in Form von Deficit spending, sowie Geldpolitik, um Arbeitslosigkeit und Inflation zu verhindern.[1] Eine Reihe von wirtschaftlichen Entwicklungen erschütterte die neoklassische Synthese in den 1970er Jahren, besonders das Aufkommen der Stagflation und die Arbeit von Ökonomen wie Milton Friedman oder Robert Lucas. Sie bewiesen die theoretische Unmöglichkeit, ein nachhaltiges Wachstum und ein niedriges Inflationsniveau durch die von der neoklassischen Synthese vorgeschlagenen Maßnahmen aufrechtzuerhalten.[4]
Das Erbe der neoklassischen Synthese bildet der Neukeynesianismus, die in der Lage ist, die wirtschaftlichen Ereignisse der 1970er Jahre zu erklären.[5] Neukeynesianische Modelle haben dabei die Makroökonomie mit mikroökonomischen Grundlagen erweitert und eine große Reihe von Marktversagen in die Modellbildung integriert.[6] Der Neukeynesianismus wird auch als neue neoklassische Synthese bezeichnet und stellt den gegenwärtigen wissenschaftlichen Konsens der internationalen Makroökonomik dar.[7][8][9]
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