Neptunit

Neptunit
Schwarze Neptunitkristalle auf weißem Natrolith aus der „Dallas Gem Mine“ am San Benito River im gleichnamigen County, Kalifornien, USA
(Größe: 5,6 × 3,4 × 3,4 cm)
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Symbol

Npt[1]

Chemische Formel KNa2Li(Fe2+)2Ti2Si8O24[2]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Silikate und Germanate
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VIII/F.37
VIII/F.37-010

09.EH.05
70.04.01.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol monoklin-domatisch m[3]
Raumgruppe (Nr.) Cc[4] (Nr. 9)
Gitterparameter a = 16,48 Å; b = 12,49 Å; c = 10,00 Å
β = 115,4°[4]
Formeleinheiten Z = 4[4]
Zwillingsbildung {301}
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 5 bis 6
Dichte (g/cm3) gemessen: 3,19 bis 3,23; berechnet: [3,24][5]
Spaltbarkeit vollkommen nach {110}
Bruch; Tenazität muschelig
Farbe dunkelbraun bis schwarz
Strichfarbe rotbraun bis zimtbraun
Transparenz durchscheinend bis undurchsichtig[6]
Glanz Glasglanz
Kristalloptik
Brechungsindizes nα = 1,690 bis 1,691
nβ = 1,693 bis 1,700
nγ = 1,719 bis 1,736[7]
Doppelbrechung δ = 0,029 bis 0,045[7]
Optischer Charakter zweiachsig positiv
Achsenwinkel 2V = 40°[5]
Pleochroismus sichtbar: X= hellgelb; Y= gelborange; Z= rotorange bis rotbraun[7]
Weitere Eigenschaften
Besondere Merkmale piezoelektrisch

Das Mineral Neptunit ist ein selten vorkommendes Kettensilikat aus der Neptunit-Gruppe. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der idealisierten, chemischen Zusammensetzung KNa2Li(Fe2+)2Ti2Si8O24[2] und gehört damit chemisch gesehen zu den komplex zusammengesetzten Schichtsilikaten mit Übergangsstrukturen zu anderen Silikaten und den Metallkationen Kalium, Natrium, Lithium, Eisen und Titan.

Neptunit entwickelt meist langprismatische, gelegentlich auch verbogene oder verdrehte Kristalle bis etwa acht Zentimetern Länge[6] mit gewöhnlich quadratischen Querschnitten. Die überwiegend undurchsichtigen und dunkelbraun bis schwarzen Kristalle zeigen auf ihren Flächen einen glasähnlichen Glanz. In dünnen Schichten ist Neptunit allerdings blutrot durchscheinend[8] und auf der Strichtafel hinterlässt es einen rotbraunen[6] bis zimtbraunen[5] Strich.

Mit einer Mohshärte von 5 bis 6 gehört Neptunit zu den mittelharten Mineralen, die sich ähnlich wie die Referenzminerale Fluorit (5) und Apatit (6) mit einem Messer gut bis gerade noch ritzen lassen.

  1. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  2. a b IMA/CNMNC List of Mineralnames (englisch, PDF 1,8; Neptunite: S. 202; 1,9 MB)
  3. Webmineral – Neptunite (englisch)
  4. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen StrunzNickel.
  5. a b c Handbook of Mineralogy – Neptunite (englisch, PDF 77,3 kB)
  6. a b c Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien-Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 246 (Dörfler Natur).
  7. a b c Neptunite bei mindat.org (engl.)
  8. Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 736.

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