Nereide (Mythologie)

Nereïde auf einem Hippokamp. Detail aus dem sogenannten Altar von Domitius Ahenobarbus, 2. Hälfte des 2. Jahr­hunderts v. Chr., Glyptothek München
Die Nereïden von Gaston Bussière 1902
Abstrahierte Nereïde von Kurt Lehmann von 1978 im Park der Medizinischen Hochschule Hannover

Nereïden (altgriechisch Νηρεΐδες Nēreḯdes oder Νηρηΐδες Nērēḯdes, Einzahl Νηρεΐς Nēreḯs oder Νηρηΐς Nērēḯs „die Nereïde“; lateinisch Nēreis, Nēreides) sind in der griechischen Mythologie die 50 Töchter des Nereus und der Doris. Bei Platon[1] hingegen taucht als Anzahl 100 auf, mit der Einschränkung, dass die Anzahl als vermutet bezeichnet wird.

Nereïden sind Nymphen des Meeres. Sie werden auch als die Personifizierung der Meereswellen und Meeresflut bezeichnet.[2] Sie sind den Okeaniden ähnlich, den Töchtern des Okeanos. Manche Nymphen werden je nach Version als Nereïde oder Okeanide beschrieben, wie etwa Amphitrite, die Ehefrau von Poseidon. Nereïden beschützen Schiffbrüchige und begleiten Seeleute. Mehrfach nehmen sie Anteil am Schicksal von Menschen und Göttern. Sie wohnen in Höhlen am Grund des Meeres und sind Begleiterinnen des Gottes Poseidon. Auf vielen altgriechischen Darstellungen reiten die Nereïden auf dem Rücken von Delfinen oder Hippokampen. Zu den bekanntesten Nereïden zählt Thetis, die, gemeinsam mit der Okeanide Eurynome, den Hephaistos großgezogen hat und den Achilleus gebar.

Nereïdenkataloge, also Aufzählungen der Namen der Töchter des Nereus, finden sich in der Bibliotheke des Apollodor, in der Theogonie des Hesiod, in Homers Ilias und bei Hyginus. Die Namen der Nereïden sind sprechende Namen. Bei Homer werden ihnen dabei eher bloße Eigenschaften des Meeres zugeschrieben, so heißt z. B. Glauke „die Blaue“, während Hesiod den Namen der Nereïden Eigenschaften und Dinge zuschreibt, die sich die Menschen vom Meer erhofften, so ist z. B. Eudora „die gute Schenkerin“.

  1. Platon, Kritias 116 e
  2. Paul Weizsäcker: Nereïden. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,1, Leipzig 1902, Sp. 207–250.

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