Die Neuraltherapie (auch Therapeutische Lokalanästhesie, oder Heilanästhesie[1]) ist ein wissenschaftlich nicht anerkanntes Verfahren aus dem Bereich der Komplementärmedizin zur Behandlung chronischer Schmerzen oder Krankheiten.[2]
Durch Anwendung eines Lokalanästhetikums soll das vegetative Nervensystem beeinflusst werden und im Gegensatz zu wissenschaftlich anerkannten Lokalanästhesieverfahren „Fernwirkungen“ entfalten.[3] Die Neuraltherapie stützt sich auf zwei Therapiezweige: Die Segmenttherapie am Ort des Schmerzes oder dem Bereich der Beschwerden und die „Störfeldtherapie“, bei der die Neuraltherapeuten sogenannte „Störfelder“ wie z. B. Narben behandeln, die selbst unauffällig sind und keine Beschwerden verursachen, aber an ganz anderen Körperregionen Schmerzen hervorrufen. In beiden Fällen werden quaddelbildende intradermale Injektionen mit einem Lokalanästhetikum verabreicht.
Weder ist der postulierte Mechanismus nachgewiesen, noch liegen Evidenzen zur therapeutischen Wirksamkeit vor.