Nikola Gruevski (mazedonisch Никола Груевски; * 31. August 1970 in Skopje) ist ein nordmazedonischer Politiker. Zwischen 2006 und 2016 war er Ministerpräsident Nordmazedoniens und von 2003 bis 2017 Vorsitzender seiner Partei VMRO-DPMNE. Er wurde wegen Korruption zu einer Haftstrafe verurteilt und ist seitdem flüchtig. Im November 2018 wurde er zur Verbüßung seiner Haftstrafe verurteilt, meldete sich jedoch nicht bei den Behörden und floh stattdessen nach Ungarn, wo er politisches Asyl suchte, das ihm gewährt wurde.
Gruevski wird vorgeworfen, die umstrittene Identitätspolitik der sogenannten Antiquisierung gefördert und sie zur staatlichen Ideologie ausgelegt zu haben, was zu Spannungen zwischen Nordmazedonien und Griechenland führte. In seiner Antiquisierungspolitik führte das Projekt Skopje 2014 dazu, dass die Hauptstadt Nordmazedoniens weltweit traurige Bekanntheit als die Kitschhauptstadt Europas bzw. der Welt erlangte.[1][2][3][4]
Unter seiner Führung hat Nordmazedonien, das pro-europäische und pro-NATO-Politik betrieben hatte, die Seiten zu einer pro-russischen, pro-serbischen und anti-westlichen gewechselt, welche das Land außenpolitisch isolierten.[5][6][7][8] Gruevski hat sich gegen den 2017 unterzeichneten Freundschaftsvertrag mit Bulgarien und das 2018 unterzeichnete Prespa-Abkommen mit Griechenland ausgesprochen, obwohl beide Nachbarstaaten NATO- und EU-Mitglieder sind.