North Ronaldsay
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Gewässer | Nordsee |
Inselgruppe | Orkney |
Geographische Lage | 59° 22′ 44″ N, 2° 25′ 9″ W |
Länge | 4 km |
Breite | 3,5 km |
Fläche | 6,9 km² |
Höchste Erhebung | Hollandstoun Hill 23 m |
Einwohner | 72 (2011) 10 Einw./km² |
Hauptort | Hollandstoun |
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North Ronaldsay ist die nördlichste und gleichzeitig auch östlichste Insel der Orkney. Sie liegt etwa 60 Kilometer von Kirkwall, dem Hauptort des Archipels entfernt. Sie hat eine Fläche von 6,9 Quadratkilometern bei einer größten Länge (Nord-Süd) von vier Kilometern und einer Breite von dreieinhalb Kilometern.
Die Bewohner sprachen noch im 19. Jahrhundert Norn, als diese altnordische Sprache auf den übrigen Inseln bereits ausgestorben war. In der Umgangssprache erhielten sich einige Eigenarten bis heute: So sagt man „no“ statt „not“, „ye“ statt „you“ oder „to be“ statt „to have“. Der Inselname wird bis heute als Rinnalsay ausgesprochen, worin manche Linguisten und Ortsnamensforscher (aber auch die lokale Folklore) einen Hinweis auf „Ringan“ – den Heiligen Ninian von Whithorn – sehen, zu dem es auch auf weiteren der nördlichen Orkney Bezüge gibt.
Die 72 Bewohner (Stand: 2011)[1] leben hauptsächlich vom Tourismus, der Schafzucht oder sie arbeiten außerhalb der Insel. North Ronaldsays Inselmitte wird von einer Trockensteinmauer, der ca. 1,5 m hohen und insgesamt 19 km langen Schafsmauer umgeben (Sheep Dyke). Sie wurden ab dem Jahre 1832 errichtet, als der Seetangmarkt zusammenbrach.
Die Mauer hält die Schafe von den landwirtschaftlich genutzten Flächen fern. Die etwa 4000 Nord-Ronaldsay-Schafe, eine heimische kleine, nur etwa 20 kg wiegende Schafsrasse, leben frei außerhalb des Deiches auf dem so genannten Ness. Die Tiere fressen zumeist Seetang und werden nur einige Male im Jahr zusammengetrieben (zur Schur im Sommer, zum Aussondern von Tieren für die Schlachtung im Dezember, zum Aussondern der trächtigen Mutterschafe im Frühjahr). Während des Lammens werden die Mutterschafe für drei oder vier Monate auf Grasflächen gehalten. Elf gemeinschaftlich unterhaltene Sheep punds (kegelförmige Steinhügel mit einem kleinen, umwallten Plateau) rund um den Strand gewähren den Schafen Zuflucht, wenn die Strände überflutet werden. Die elf Sheep punds stehen dabei für die Gebiete der elf demokratisch gewählten „Schafgerechten“, die über den Auftrieb der Tiere und die gerechte Verteilung der Tiere und des Ertrages aus dem Verkauf der Tiere und Wolle auf alle Besitzer auf der Insel wachen. Diese Institution reicht bis ins frühe Mittelalter zurück und repräsentiert eine der ältesten, demokratisch verfassten Bauernschaften in Westeuropa (bedingt vergleichbar etwa der Ostfriesischen Landschaft und ihren Originalaufgaben, nicht aber mit den viel weiterreichenden, die sie heute erfüllt).
Die meisten Gehöfte auf der sehr flachen Insel stehen auf kleinen künstlichen Erdhügeln (den Warften an der friesischen Küste vergleichbar, aber nicht so hoch).