Eine nosokomiale Infektion (von altgriechischνόσοςnósos, deutsch ‚Krankheit‘ sowie κομεῖνkomein, deutsch ‚pflegen‘),[1]Hospitalinfektion oder Krankenhausinfektion (griechisch Nosokomeion bzw. lateinisch Nosocomium für ‚Krankenhaus‘) ist eine Infektion, die im Zuge eines Aufenthalts oder einer Behandlung in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung auftritt. Laut Definition der nosokomialen Infektion darf der Infektionstag, d. h. der Tag mit dem ersten Symptom, frühestens der Tag 3 des Krankenhausaufenthaltes sein.[2]
Mit 17 % war die Prävalenz nosokomialer Infektionen auf Intensivstationen in allen an der PPS 2022 beteiligten Krankenhäusern deutlich höher als auf Nicht-Intensivstationen mit 4,3 %.[4]
Die Rate von Krankenhausinfektionen wird unter anderem von folgenden Faktoren beeinflusst:
der Altersstruktur der Krankenhauspatienten;
der Häufigkeit und Schwere von Begleiterkrankungen, insbesondere solchen mit Schwächung der körpereigenen Infektionsabwehr;
dem Einsatz operativer Techniken bzw. apparativer, invasiver Maßnahmen bei vorher nicht oder schlecht behandelbaren Erkrankungen;
der Durchführung therapeutischer Maßnahmen, die die Abwehrkraft herabsetzen;
dem Wissenstand des Fachpersonals in den Krankenhäusern zum Thema Hygiene und Infektionsvermeidung; u. a. gilt die Beschäftigung von Fachärzten für Hygiene in den Krankenhäusern als Mittel zur Senkung der Krankenhausinfektionsrate;
↑Seven Johannes Sam Aghdassi, Sonja Hansen, Luis Alberto Peña Diaz, Alexander Gropmann, Selin Saydan, Christine Geffers, Petra Gastmeier, Brar Piening, Michael Behnke: Nosokomiale Infektionen und die Anwendung von Antibiotika in deutschen Krankenhäusern
Ergebnisse der Punktprävalenzerhebung 2022 und Vergleich mit früheren Daten. In: Deutsches Ärzteblatt. Band121, Nr.9. Deutscher Ärzteverlag GmbH, Köln 3. Mai 2024, S.277–283, doi:10.3238/arztebl.m2024.0033.