Nowa Huta [deutsch Neue Hütte) ist ein Stadtteil von Krakau (Polen).
] (Der Arbeiterstadtteil im Osten von Krakau hat mit ergänzenden Plattenbausiedlungen etwa 194.000 Einwohner (2019). Die Stadt wurde 1949 als Standort eines Eisenhütten-Kombinats gegründet und 1951 nach Krakau als Teil der Gemeinde Mogiła eingemeindet. Der gleichnamige Stadtbezirk entstand bis 1954 und umfasste zahlreiche ehemalige Dörfer und neue Plattenbausiedlungen (osiedla) im Nordosten Krakaus. Im Jahr 1991 wurde sie in fünf Stadtbezirke untergliedert.
Die Pläne für den Bau Nowa Hutas bestanden dabei bereits vor der sowjetischen Einflussnahme, aufgrund der günstigen Straßen- und Schienenverbindungen in die Ukraine und den Rest der Sowjetunion wurde der Standort östlich von Krakau gegenüber den polnischen Vorstellungen einer Platzierung näher an Schlesien letztlich aber favorisiert und der Bau vom Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe mit umgerechnet 450 Mio. US$ unterstützt.
Neben wirtschaftlichen Zwecken erfüllte diese Neugründung auch politische: Das kommunistische Regime Polens wollte in der Nähe des katholisch-konservativen und das neue System ablehnenden Krakaus ein neues Arbeiterzentrum schaffen. Es handelte sich somit um eine große Propagandakampagne, die das riesige kommunistische Unternehmen als Erfolg der Planwirtschaft und Ergebnis der unerschütterlichen Freundschaft mit der Sowjetunion darstellte. Nowa Huta sollte als Planstadt der sozialistischen Ideologie folgen und die alte königliche Stadt Krakau in den Schatten stellen. Der Grundriss der Stadt, der nach dem absolutistischen Gänsefußmuster (frz.: patte d'oie) fünf von einem zentralen Platz ausstrahlende Hauptalleen aufweist, bezeugt allerdings die Ähnlichkeit des stalinistischen Baugestus mit der fürstlichen Repräsentation des Absolutismus. Die Bauqualität der ersten Bauphase ist, im Vergleich zu späteren Plattenbausiedlungen, als gut zu bezeichnen, es besteht eine gewisse Ähnlichkeit zu den Wiener Gemeindebauten des Roten Wien der Zwischenkriegszeit und zum Neoklassizismus der 1930er Jahre. Ein Großteil der Bauten von Nowa Huta wurde im Stil des Sozialistischen Klassizismus errichtet. Die großspurigen Pläne kollidierten bald darauf mit der kommunistischen Realität. Das System war der ursprünglichen Vorstellung nicht gewachsen und statt der gläsernen Häuser entstanden graue Wohnblöcke.
Es bestehen nach wie vor soziale Konflikte zwischen dem intellektuellen Krakau und dem Arbeitervolk in Nowa Huta. Trotz der guten und schnellen Verbindung in das Zentrum Krakaus besucht ein Bewohner Nowa Hutas nur durchschnittlich zweimal im Jahr die Stadt Krakau; Grund hierfür ist, dass Nowa Huta als eigene Stadt geplant war und daher alle Versorgungseinrichtungen besitzt.