Nowcasting

Statistische Vorausbestimmung neuer Werte durch Ausgleichsfunktion

Nowcasting (engl.) und Gegenwartsvorhersage bezeichnet eine statistische Vorhersagemethode, die häufig in der Meteorologie und auch in anderen wissenschaftlichen Bereichen verwendet wird, weil die Daten des Jetzt-Zustandes nicht verfügbar sind und nicht verfügbar sein können.

Im Gegensatz zur klassischen Prognose (Forecasting) einer künftigen Situation auf der Basis breit abgestützter und überprüfter Daten mit aufwändigen Prognosemodellen bezieht sich Nowcasting auf die Schätzung eines gegenwärtigen Zustandes aufgrund der neuesten vorliegenden, aber noch unvollständigen Daten. Die Berechnung erfolgt auf der Basis von Schätzfunktionen aus einer kurzen Messreihe. Der Wert des Jetztzustandes wird geschätzt, indem diese Werte herangezogen und mathematisch extrapoliert werden. Dies ist notwendig, weil die Messwerte des Jetztzustandes nicht verfügbar sind.

Der Begriff ist abgeleitet vom englischen forecasting und hat seine Wurzeln im englischen now (jetzt) und casting (aushecken, planen, vorbereiten)[1] Er wird seit langem in der Meteorologie verwendet, ab den 2000er-Jahren auch in anderen Bereichen wie den Wirtschaftswissenschaften.[2][3] Es kann definiert werden als Schätzung des Jetzt (oder der sehr nahen Vergangenheit). Wenn die sehr nahe Zukunft mit derselben Schätzmethode prognostiziert wird, und nicht mit den klassischen, zeitaufwändigen Prognosemodellen, spricht man auch von Nowcasting.[2]

  1. Etymonline
  2. a b Marta Banbura, Domenico Giannone, Michele Modugno, Lucrezia Reichlin, Now-casting and the real-time data flow, European Central Bank, Working Papers Series Nr. 1564, Juli 2013, pdf
  3. D. Giannone, L. Reichlin, D. Small: Nowcasting: The real-time informational content of macroeconomic data, Journal of Monetary Economics, Band 55, 2008, S. 665–676.

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