OH 5 ist die wissenschaftliche Bezeichnung für den sehr gut erhaltenen Schädel eines erwachsenen Individuums von Paranthropus boisei, der am 17. Juli 1959 von Mary Leakey in Tansania entdeckt wurde. Die Bezeichnung steht für Olduvai hominid Nr. 5, das 5. in der Olduvai-Schlucht entdeckte hominine Fossil. Bereits am 15. August 1959 erschien in der Fachzeitschrift Nature die von Louis Leakey, Mary Leakeys Ehemann, verfasste Erstbeschreibung der anhand des Schädels neu eingeführten Art Zinjanthropus boisei.[1]
OH 5 gilt als der bedeutendste Fund aus der Olduvai-Schlucht.[2] Nach der Bergung weiterer, ähnlich alter Fossilien setzte sich in der Fachwelt die Auffassung durch, dass der Schädel eine deutliche morphologische Nähe zur 1938 von Robert Broom eingeführten Gattung Paranthropus aufweist, weswegen die Bezeichnung Zinjanthropus boisei durch Paranthropus boisei ersetzt wurde und OH 5 seitdem das Typusexemplar von Paranthropus boisei ist. Im gleichen Fundhorizont lagen zahlreiche Steinwerkzeuge vom Typus Oldowan, die heute in Verbindung mit Homo habilis gebracht werden.