Olympische Winterspiele 1988/Eishockey

Eishockey bei den
Olympischen Winterspielen 1988
Information
Austragungsort Kanada Calgary
Wettkampfstätte Olympic Saddledome, Stampede Corral, Father David Bauer Olympic Arena
Mannschaften 12
Nationen 12
Athleten 265 (265 )
Datum 13.–28. Februar 1988
Entscheidungen 1
Sarajevo 1984

Die Olympischen Winterspiele 1988 fanden in Calgary in Kanada statt. Das olympische Eishockeyturnier wurde dabei in der Zeit vom 13. bis 28. Februar ausgetragen. Zwölf Mannschaften nahmen an diesem Turnier teil.

Sowjetische Briefmarke zum olympischen Eishockeyturnier

Neben Gastgeber Kanada und den sieben übrigen Mannschaften der vergangenen A-Weltmeisterschaften waren auch die drei bestplatzierten Teams der B-Gruppe teilnahmeberechtigt. Der letzte Startplatz wurde in einer Qualifikation zwischen dem B-Gruppen-Vierten und dem Sieger der C-Gruppe ausgespielt.

Im Vergleich zum vorangegangenen Olympiaturnier wurde die Finalrunde von vier auf sechs Mannschaften erweitert, so dass auch die beiden Drittplatzierten der beiden Vorrundengruppen um die Medaillen mitspielten. Die Viert-, Fünft- und Sechstplatzierten spielten dann im jeweiligen direkten Vergleich die weiteren Platzierungen aus. Die TV-Anstalten konnten durchsetzen, dass in der Platzierungsrunde statt des vorgesehenen, aus deren Sicht „unattraktiven Vormittags-Matches“ von Kanada gegen die BRD am 24. Februar die Kanadier erst am Abend dieses Tages gegen die Sowjetunion spielen konnten und am 26. Februar das Match gegen die BRD auszutragen hatten. Finnland blieb mit seinen Protestdrohungen auf der Strecke, Deutschlands Trainer Xaver Unsinn sprach von „Wettbewerbsverzerrung“.[1]

Das Turnier wurde von einem Dopingfall überschattet, als der polnische Spieler Jarosław Morawiecki nach dem Spiel gegen Frankreich positiv getestet wurde. Morawiecki wurde gesperrt und das Spiel für Polen mit 0:2 Punkten und 0:2 Toren als verloren gewertet. Dagegen behielt für Frankreich das tatsächliche Ergebnis von 2:6 weiterhin Gültigkeit.

Die Mannschaft aus der UdSSR gewann bei diesem Turnier gewohnt souverän ihre mittlerweile siebte Goldmedaille und avancierte damit zum alleinigen Rekord-Olympiasieger. Die entthronten Kanadier konnten dagegen ihren Heimvorteil nicht nutzen und blieben ohne Medaille. Überraschend war der Gewinn der Silbermedaille für die Finnen, die damit ihre erste Medaille bei einem großen Turnier (Olympiaturnier oder Weltmeisterschaft) überhaupt erringen konnten, aber auch davon profitierten, dass sie gegen den bereits feststehenden Olympiasieger ihr Schlussmatch gewannen.[2] Neben Gastgeber Kanada sorgten die Tschechoslowaken für eine weitere Turnierenttäuschung, als diese mit dem sechsten Platz ihre bis dato schlechteste Olympiaplatzierung seit 1928 erzielten.

  1. Spielplan verändert. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 25. Februar 1988, S. 22.
  2. «Schweden verschaukelt – oder die Nacht der langen Gesichter»; «Kleine Zeitung» Ktn-Ausgabe Nr. 50 vom 1.3..1988, S. 32.

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