Palast der Republik | |
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Ansicht Palast der Republik 1986 mit dem Fernsehturm im Hintergrund | |
Daten | |
Ort | Berlin-Mitte |
Architekt | Kollektiv der Bauakademie der DDR um Heinz Graffunder |
Bauherr | Regierung der DDR |
Baujahr | 1973–1976 |
Abriss | 2006–2008 |
Höhe | 32 m |
Grundfläche | 15.300 m² |
Koordinaten | 52° 31′ 3″ N, 13° 24′ 8″ O |
Der Palast der Republik (kurz: PdR) war ein Gebäude am historischen Lustgarten und Schloßplatz (bis 1994: Marx-Engels-Platz) auf der Spreeinsel im Berliner Ortsteil Mitte. Er ersetzte eine DDR-Aufmarschfläche für Militärparaden und wurde zwischen 1973 und 1976 nach Plänen von Heinz Graffunder und anderen auf einem 15.300 m² großen Teil des Geländes des ehemaligen Berliner Schlosses errichtet, dessen wiederaufbaufähige Ruine die SED 1950 unter internationalen Protesten sprengen ließ. Um den Platz für Militäraufmärsche zu erhalten, entstand der kostspielige Palast der Republik nur auf der Ostseite des historischen Schlossareals. Gegenüber befand sich das Außenministerium der DDR, in der Nachbarschaft sind der Berliner Dom und das Staatsratsgebäude. Der Palast der Republik war Sitz der Volkskammer und beherbergte eine große Zahl von Veranstaltungsräumen eines öffentlichen Kulturhauses.
Der Bau war nur 14 Jahre geöffnet und musste bereits 1990 wegen der Emission gesundheitsschädlicher Asbestfasern geschlossen werden. Von 1998 bis 2003 wurde der Bau deshalb bis auf den Rohbau abgetragen, vom Innenleben wurde bis auf Einrichtungsgegenstände nichts erhalten. Trotz temporärer Bespielungen galt ein Erhalt aufgrund von Kostenaufwand, Architekturqualität und ungeklärter Nachnutzungskonzepte sowohl politisch als auch in der Architekturwelt als weitgehend aussichtslos. Nach einem Beschluss des Deutschen Bundestages von 2003 wurde das Bauwerk von Anfang Februar 2006 bis Anfang Dezember 2008 abgerissen. Der Abriss war aus zeitgeschichtlichen, kulturellen und politischen Gründen umstritten. Im März 2013 begann an seiner Stelle der Wiederaufbau des Berliner Schlosses. Genutzt wird es durch das Humboldt Forum, das 2020 eröffnet wurde.