F. Laeisz Regierung von Italien F. Laeisz Gustaf Erikson Regierung von Neuseeland Gustaf Erikson Van Loo Reederei Breyer & Co (H. Schliewen) Landesbank Schleswig-Holstein zuletzt Stiftung Pamir und Passat
1932 gewann sie die Weizenregatta, eine Wettfahrt von Großseglern auf Frachtfahrt von Australien nach Europa.
1949 umrundete die Pamir als letzter Windjammer ohne Hilfsmotor Kap Hoorn auf Frachtfahrt. In den 1950er Jahren wurde sie, ebenso wie die Passat, als frachtfahrendes Segelschulschiff für die deutsche Handelsschifffahrt eingesetzt. Die beiden Schiffe waren die letzten frachtfahrenden Großsegler Deutschlands und, zusammen mit der Omega, die letzten drei dieser Art weltweit.
Die Pamir sank am 21. September 1957 in einem Hurrikan. Dabei kamen 80 der 86 Besatzungsmitglieder,[1] unter ihnen viele jugendliche Kadetten, ums Leben. Der Untergang und die nachfolgende Rettungsaktion fanden große Beachtung in den internationalen Medien. Die Unglücksursache ist bis heute umstritten: Horst Willner, Anwalt des Eigners, der Stiftung Pamir und Passat,[2] der Reederei Zerssen und ab dem Berufungsverfahren auch der Witwe des Kapitäns Diebitsch, durfte in der Verhandlung vor dem Seeamt Lübeck nur auf gestellte Fragen antworten und argumentierte für ein Leckschlagen des Schiffes im Sturm, eine Position, die er auch in einem erstmals 1991 erschienenen Buch deutlich machte.[3]Otto Hebecker, der von der Reederei für die Verhandlung beauftragte Sachverständige, vertrat den Standpunkt, dass die Pamir im Sturm auf jeden Fall gesunken wäre, egal welche Sicherheitsmaßnahmen die Besatzung ergriffen hätte.[4] Hebecker wurde jedoch vom Vorsitzenden Ekhard Luhmann, der andere Gutachter[5] berief, nicht angehört.[6] Das Seeamt Lübeck entschied schließlich auf eine falsche Stauung der Gersteladung, die verspätete Reduzierung der Segelfläche im Sturm und einkommendes Wasser durch unverschlossene Schiffsöffnungen.
Der letzte große deutsche Frachtsegler, die Passat, entging nur wenige Wochen später, ebenfalls mit einer im Sturm verrutschten Getreideladung, einem ähnlichen Schicksal und wurde daraufhin aufgelegt. Das alles führte international zu einer Verschärfung der Sicherheitsvorschriften für Großsegler und Schulschiffe. Der nunmehr letzte frachtfahrende Rahsegler, die unter peruanischer Flagge fahrende Omega, ging schließlich 1958 unter, neun Monate nach der Pamir.
↑Horst Willner: Pamir: Ihr Untergang und die Irrtümer des Seeamtes. E.S. Mittler Verlag, 1991, ISBN 3-8132-0367-0 (dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage 1997 bei Koehler, Hamburg).
↑Wendel, K. und W. Platzoeder: Der Untergang des Segelschulschiffes „Pamir“. In: Hansa. Band95, 1958, S.367ff.
↑Uwe Bahnsen, Kerstin von Stürmer: Trümmer/Träume/Tor zur Welt Die Geschichte Hamburgs von 1945 bis heute. Sutton Verlag, Erfurt 2012, ISBN 978-3-95400-050-0, S. 94.