Panzerkreuzer

Die Fürst Bismarck, der erste deutsche Panzerkreuzer, im Jahr 1900

Als Panzerkreuzer wird ein Kriegsschifftyp bezeichnet, der von ca. 1870 bis kurz vor den Ersten Weltkrieg gebaut wurde. Es handelte sich um große, stark bewaffnete und gut geschützte Kreuzer. Charakteristisch war die Panzerung der Schiffsseiten.[1][2][3] Abhängig vom Zeitraum und den Vorstellungen der jeweiligen Marine waren Panzerkreuzer für die verschiedensten Aufgaben vorgesehen: Angriffe auf die gegnerischen oder der Schutz der eigenen Seeverbindungen, kampfkräftiges Schiff für Übersee, Aufklärung für die eigene Schlachtflotte, Bekämpfung feindlicher Schlachtschiffe zur Unterstützung der eigenen Schlachtflotte oder, insbesondere für kleinere Marinen, kostengünstige Alternative zu Schlachtschiffen.

Panzerkreuzer kamen im Russisch-Japanischen Krieg intensiv zum Einsatz. Mit der Einführung von Schlachtschiffen und Schlachtkreuzern vom Dreadnought-Type ab 1905 waren sie konzeptionell überholt. Trotzdem wurden sie im Ersten Weltkrieg als relativ große und neue Schiffe noch vielfach eingesetzt, wenn sie auch gegen die neuen Großkampfschiffe nicht bestehen konnten.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die verbliebenen Schiffe abgewrackt oder bekamen Hilfsaufgaben zugewiesen. Wenige blieben bis zum Zweiten Weltkrieg im operativen Einsatz. Die griechische Georgis Averoff wurde als letzte ihres Typs als Museumsschiff erhalten.

  1. Robert Gardiner (Hrsg.): Conway’s History of the Ship: Steam, Steel & Shellfire. Conway Maritime Press Ltd, London 1992, ISBN 0-85177-608-6, S. 195 Glossar, Eintrag „cruiser or cruising ship“
  2. Ulrich Israel, Jürgen Gebauer: Kriegsschiffe im 19. Jahrhundert. Gondrom-Verlag, Bindlach 1989, ISBN 3-8112-0626-5, S. 57f.
  3. Dodson: Before the Battlecruiser. Seaforth Publishing, Barnsley 2018, S. 7.

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