Paralogismus (Kant)

Der Paralogismus der reinen Vernunft bei Immanuel Kant ist ein Paralogismus, also Fehlschluss, der einen Syllogismus nachahmt, von besonderer philosophiegeschichtlicher Bedeutung. In Kritik der reinen Vernunft bezeichnet er damit die „erste Klasse der dialektischen Schlüsse“, also Schlussfolgerungen, zu denen die Vernunft a priori und notwendigerweise neigt. Dabei handelt es sich um transzendentale Paralogismen.

Als weitere Klassen dialektischer Schlüsse nennt Kant die zu den Antinomien der reinen Vernunft führenden hypothetischen Schlüsse der reinen Vernunft und die disjunktiven Schlüsse der reinen Vernunft, die zum Ideal der reinen Vernunft (Transzendentales Ideal) führen (Immanuel Kant: AA III, 261–262[1]). Alle dialektischen Schlüsse der reinen Vernunft beruhen auf der Maxime des logischen Gebrauchs der Vernunft „[…] zu dem Bedingten der Erkenntnisse des Verstandes das unbedingte zu finden, wodurch dessen Einheit vollendet wird.“ (Immanuel Kant: AA III, 196[2])

  1. Immanuel Kant, Gesammelte Schriften. Hrsg.: Bd. 1–22 Preussische Akademie der Wissenschaften, Bd. 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, ab Bd. 24 Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Berlin 1900ff., AA III, 261–262 / KrV B 396 ff., Faksimile
  2. Immanuel Kant, Gesammelte Schriften. Hrsg.: Bd. 1–22 Preussische Akademie der Wissenschaften, Bd. 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, ab Bd. 24 Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Berlin 1900ff., AA III, 196 / KrV B 364, Faksimile

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