Paschtunisierung

Ethnische Karte von Afghanistan. Die paschtunischen Exklaven (z. B. die Mehrheit in Kundus) sind Folgen der Paschtunisierung. Es wurden gezielt Paschtunen in Nordafghanistan gesiedelt.[1] Umgekehrt werden Minderheiten in Paschtunengebiete umgesiedelt, damit sie die paschtunische Sprache und Kultur annehmen und ihre eigene vernachlässigen.[2]

Als Paschtunisierung (Pashtu: پښتون‌ جوړونه), auch Afghanisierung oder Pathanisierung genannt, wird der Prozess bezeichnet, die paschtunische Sprache und Kultur zur dominierenden Sprache bzw. Kultur in einer Region zu machen. Dazu werden nicht-paschtunische Völker durch Umsiedlungen, Unterdrückung oder zwanghaften Schulunterricht auf Paschtu dazu bewegt, paschtunisch zu werden. Die Paschtunisierung findet überwiegend in Afghanistan statt und betrifft die Minderheiten (Tadschiken, Hazara, Usbeken usw.). Ähnliche Prozesse von Assimilation und völkischem Nationalismus fanden oder finden auch in den Nachbarstaaten statt, z. B. die Usbekisierung in Usbekistan oder die Persianisierung im Iran und Tadschikistan.

  1. Josef W. Meri: Medieval Islamic Civilization: An Encyclopedia. Psychology Press, 2006, ISBN 978-0-415-96690-0 (google.de [abgerufen am 4. Juli 2021]).
  2. Erinn Banting: Afghanistan: The people. Crabtree Publishing Company, 2003, ISBN 978-0-7787-9336-6 (google.de [abgerufen am 4. Juli 2021]).

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