Paul Celan

Paul Celan im Alter von 18 Jahren (Passfoto, 1938)

Paul Celan [paʊl ˈtselan][1] (geboren am 23. November 1920 in Czernowitz; gestorben vermutlich am 20. April 1970 in Paris) war ein deutschsprachiger Lyriker rumänischer, später französischer Staatsangehörigkeit. Er hieß ursprünglich Paul Antschel, später rumänisiert Ancel, woraus das Anagramm Celan entstand.

Paul Celan gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dichter des 20. Jahrhunderts (außerdem betätigte er sich auch als Übersetzer von fremdsprachiger Lyrik ins Deutsche). Sein Werk ist geprägt von der Reflexion über Sprache und Kommunikation und ihre Fähigkeit, das Erlebte zu bewahren und zu bezeugen, und ist ferner geprägt von der Verarbeitung von Grenzerfahrungen, insbesondere der Erfahrung des Holocaust (zum Beispiel in dem berühmten Gedicht Todesfuge). Celans Werk weist eine Entwicklung auf, in der sich anfangs auch relativ traditionelle Gedichtformen finden, deren Spätphase aber gekennzeichnet ist von einer „atemlosen Stille des Verstummens im kryptisch gewordenen Wort“ (H.-G. Gadamer).[2]

  1. Gegenüber Ernst Schnabel (NDR) gab Celan die Ausspracheanweisung, „daß ich meinen Namen nicht französisch ausspreche, sondern t s e l a n, also ohne Nasallaut am Ende und mit Betonung auf der ersten Silbe“. Siehe: An Ernst Schnabel, 23. Februar 1964, zitiert nach dem Katalog Axel Gellhaus (Hrsg.): „Fremde Nähe.“ Celan als Übersetzer. Deutsche Schillergesellschaft, Marbach am Neckar 1997, S. 431. Siehe auch Kommentar 22 in: Paul Celan, Bertrand Badiou: Briefwechsel. Zweiter Band: Kommentar, Frankfurt 2001, S. 71.
  2. Hans-Georg Gadamer: Wer bin ich und wer bist du. Kommentar zu Celans „Atemkristall“. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 9.

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