Die Pendeluhr, auch la Pendule oder Pendüle genannt, ist eine Uhr, deren Taktgeber ein mechanisches Pendel (veraltet auch: Perpendikel) ist. Die Schwingung des Pendels gibt den Zeittakt vor, ein ca. 1 Meter langes Pendel (genau 0,994 Meter) schwingt in 1 Sekunde von einer Seite zur anderen. Je kürzer das Pendel, umso öfter schwingt es pro Sekunde.
Pendeluhren gibt es in verschiedenen Formen, insbesondere als Turmuhr, Wanduhr, Tischuhr oder Bodenstanduhr. Weil äußere Beschleunigungen die Pendelbewegung stören, eignen sich Pendeluhren grundsätzlich nicht für bewegte Uhren wie etwa am Arm oder auf Fahrzeugen. Vor allem für Schiffe wurde jahrhundertelang eine präzise Uhr für die Bestimmung des Längengrades gesucht; dieses mitunter tödliche Längenproblem wurde erst um 1750 u. a. durch englische Uhrmacher gelöst.
Galileo Galilei formulierte 1632 das Pendelgesetz, das in seiner ursprünglichen Form besagt, dass die Schwingungsdauer eines Pendels unabhängig von seinem Gewicht ist und nur von der Pendellänge abhängt. Damit meinte Galilei auch, dass die Schwingungsdauer nicht von der Schwingungsweite abhängt (Isochronismus), was aber nur im Grenzfall kleiner Schwingungen gilt. Diese Eigenschaften eines Pendels bilden die Voraussetzung für den Bau von Pendeluhren. Galileos Sohn Vincenzio versuchte sich (ohne Erfolg) am Bau einer Pendeluhr.
Ebenfalls um diese Zeit befasste sich Christiaan Huygens (u. a. Erfinder der Unruh mit Spirale) mit Theorie und Bauart der Pendeluhr. Die erste von Huygens konstruierte (funktionsfähige) Pendeluhr mit Spindelhemmung, die heute im Rijksmuseum in Leiden aufbewahrt wird, baute der Meister Salomon Coster im Jahre 1657. Sie hatte eine Ungenauigkeit von etwa ±10 Sekunden pro Tag. Dieser Wert konnte erst 100 Jahre später auf unter eine Sekunde pro Tag verbessert werden, als John Harrison seinen Time Keeper No. 4 konstruierte, der aber statt eines Pendels eine Unruh hat.