Als Perambulatorbetrieb bzw. Perambulatorsystem wird eine in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts praktizierte Methode bezeichnet, die Vorteile einer Pferdestraßenbahn (geringe Rollreibung und ruhigerer Lauf) mit denjenigen eines Pferdeomnibusses (größere Flexibilität) zu verknüpfen. Dabei waren die Wagen mit vier glatten und auf den Achsen drehbaren Laufrädern ohne Spurkränze ausgestattet, während ein zusätzliches fünftes Rad als Leitrad bzw. Führungsrad fungierte und die Spur hielt. Perambulatorwagen sind somit eine frühe Form von Zweiwegefahrzeugen, Spurbussen oder auslenkbaren Tramways sur pneumatiques. Letztlich konnte sich der Perambulatorbetrieb nirgendwo dauerhaft gegenüber der herkömmlichen (Pferde-)Straßenbahn durchsetzen. Der Name Perambulator leitet sich ab von lateinisch perambulare ‚durchwandeln, durchwandern, umhergehen‘;[1] in der Technik bezeichnet der Begriff ursprünglich einen Umdreh[ungs]zähler, d. h. ein Instrument zur Zählung der Umdrehungen eines Rades, um hieraus die zurückgelegten Wegstrecke zu ermitteln (vgl. Messrad).[2][3] Bezogen auf Fahrzeuge wären analoge deutsche Begriffe Auslenkbetrieb bzw. Auslenkwagen. Im Englischen bedeutet perambulator (kurz: pram) unter anderem Kinderwagen.