Das Philippusevangelium ist eine im 2. Codex der Nag-Hammadi-Schriften erhaltene, in der Literatur „in die Nähe markosianischer und jedenfalls valentinianischer Gnosis gerückt[e]“ Spruchsammlung. Von der literarischen Gattung her ist es kein Evangelium, sondern „eine unverbundene Reihung von Stücken der Jesus-Überlieferung.“
Die 127 Verse behandeln vielerlei Themen: Von Überlegungen zu Adam und Eva und dem Garten Eden, über Sprüche, „die nur aus dem Judentum, aus seiner Schriftauslegung und sogar rabbinischer Schultraditon erklärbar sind“, zum Brautgemachsakrament und der engen Beziehung zwischen Jesus und dem Heiligen Geist, betonen Klaus Berger/Christiane Nord auch, dass den Adressaten des Philippusevangeliums die Sakramente der Taufe und des Abendmahls bekannt gewesen sein müssen. Mit dem Thomasevangelium „hat es viele Gemeinsamkeiten.“ Auf Maria Magdalena weisen zwei der 127 Verse hin, die sie als „seine Gefährtin“ und von Jesus vor den Jüngern Bevorzugte nennen.