Phosphorgips

Phosphorgipshalde bei Fort Meade, Florida.
Satellitenfoto von 2015 der Medina von Sfax, Tunesien, mit Teilen des Hafens und der kreisförmigen Geländestruktur des insgesamt 420 ha großen Taparura Entwicklungsprojekts, für das 260 ha durch Ablagerung von Phosphorgips dem Meer abgerungen wurden.[1]

Als Phosphorgips (auch Phosphogips) bezeichnet man den in der Phosphatindustrie in großen Mengen als Nebenprodukt anfallenden Gips. Aufgrund von Verunreinigungen in den Ausgangsprodukten enthält dieser Gips oft radioaktive und chemisch giftige Bestandteile, wie Spuren von Uran oder Radium. Nur etwa 2 % des Phosphorgipses können weiterverwendet werden, weil er wegen des Aufwandes der Reinigung wirtschaftlich nicht mit anderen Gipssorten konkurrieren kann, der Rest wird meist unter freiem Himmel gelagert, zur Abdeckung von Deponien, Verfüllung oder zur Landgewinnung eingesetzt und stellt eine potenzielle Umwelt- und Wasserbelastung bzw. -gefährdung dar.[2] Phosphorgips ist ein klassisches Beispiel für NORM bzw. TENORM also ein natürlich vorkommendes radioaktives Material (NORM), welches durch technologisch-anthropogene Prozesse angereichert wird (TENORM).

  1. Stéphanie Wenger: « Tunisie : comment Sfax veut récupérer « sa » mer », Tageszeitung La Tribune, 29. Juli 2013
  2. Bauchemie: Einführung in die Chemie für Bauingenieure und Architekten, von Roland Benedix. books.google.de, abgerufen am 12. Dezember 2009.

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