Physikbeschleuniger

Ein Physikbeschleuniger (kurz PPU für englisch: Physics Processing Unit) war ein spezieller Typ Koprozessor zur eigenständigen Berechnung vorrangig physikalischer Effekte. Analog der Nutzung eines Grafikprozessors (GPU) sollte die Verwendung einer PPU den Hauptprozessor (CPU) eines Computers entlasten.

Physik-Engines spielen in modernen Computerspielen eine wichtige Rolle zur Simulation einer realistischen Umwelt. Es ist deshalb naheliegend, häufig vorkommende, ähnlich strukturierte Berechnungen wie die Kollision zweier Körper an einen dafür optimierten Koprozessor auszulagern. Mit Hilfe eines Physikbeschleunigers war es möglich, physikalische Effekte schneller als auf einem Hauptprozessor zu berechnen oder zumindest von diesem auszulagern, was genauere und umfangreichere Berechnungen erlaubte und/oder den Hauptprozessor entlastete, damit jenem mehr Rechenzeit für andere Aufgaben, beispielsweise zur Berechnung der Künstlichen Intelligenz, zur Verfügung stand.

Der erste kommerziell erhältliche Physikbeschleuniger namens PhysX der Firma Ageia wurde im März 2005 auf der Game Developers Conference in San Jose vorgestellt. Dieser unterstützte die Simulation von Kleidung, Haaren, Festkörpern sowie Flüssigkeiten, konnte aber auch für Kollisionserkennung und -berechnung verwendet werden. Mittlerweile sind alle verbreiteten Physik-Engines entweder GPU-basiert oder reine Software-Lösungen (auf dem Hauptprozessor rechnend).


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