Pizza Connection

Als Pizza Connection wird ein Drogenring in den USA bezeichnet, über den verschiedene „Familien“ der sizilianischen Cosa Nostra jahrelang Drogen – insbesondere Heroin – von Sizilien in die USA schmuggelten. Einfache Pizzerien dienten als Tarnung. Dies verlieh dem Drogenring seinen Namen. Das Heroin wurde unter anderem in Tomatendosen geschmuggelt. Über die Geschäftskonten der Pizzerien konnten die Einnahmen aus dem Heroingeschäft teilweise gewaschen werden.

Das Vordringen der Sizilianer auf amerikanisches Gebiet geschah in Absprache mit der ortsansässigen amerikanischen Cosa Nostra, insbesondere mit den Fünf Familien von New York City. Der Drogenhandel war von Anfang an eine umstrittene Sache in Kreisen der US-Amerikaner gewesen, denn noch stärker als bei der Alkoholprohibition war der Handel mit Heroin von Anfang an mit einem sehr hohen Verfolgungsdruck belegt, da er in die Zuständigkeit des FBI fiel. Wohlhabende Mobster wollten auf eine direkte Verwicklung in dieses Geschäft daher lieber verzichten und favorisierten weiterhin eher Glücksspiel und illegale Prostitution, die unter die Zuständigkeit lokaler, leichter zu bestechender Behörden fielen. Daher überließ man bewusst den Drogenhandel gegen Gewinnbeteiligung der italienischen Mafia.

Außerdem war 1970 der RICO Act erlassen worden, der die US-amerikanischen Mafiosi mit hohen Gefängnisstrafen bedrohte und der in den 1980er-Jahren verstärkt angewendet wurde. Es waren daher häufig die Mitglieder der italoamerikanischen „streetcrews“, die für derartige riskante Geschäfte besonders offen waren und das Geschäft gegen den Willen der Bosse doch nicht allein den Sizilianern überließen.


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