Der Pogrom von Istanbul (griechisch Σεπτεμβριανά, „Septemberereignisse“; türkisch6–7 Eylül Olayları, „Ereignisse vom 6. zum 7. September“) bezeichnet gewalttätige Ausschreitungen gegen die christliche, vor allem griechische Minderheit in Istanbul, Izmir[1][2][3] und in der türkischen Hauptstadt Ankara[3] in der Nacht vom 6. auf den 7. September 1955. Den Verbrechen fielen auch türkische Juden und Armenier zum Opfer.
Dabei vermutet Human Rights Watch[4] eine staatliche Organisation hinter den Massenausschreitungen, andere setzen dies als gesichert voraus.[5][6][7]
Während türkische Zeitungen damals von 11 Toten sprachen,[8] gehen neuere Untersuchungen von 15 Toten aus[9] (einschließlich zweier orthodoxer Priester und eines Armeniers).[10]
↑Michael Knüppel: Die Türkisch-Orthodoxe Kirche. Pontus Verlag, Mönchengladbach 1996, ISBN 3980517802, S. 106
↑Münchener Hochschule für Politische Wissenschaften (Herausgeber): Politische Studien. Olzog Verlag, 1964, S. 560
↑ abWolfgang Freund (Hrsg.): Orient Nr. 1/1992. Deutsches Orient-Institut, Hamburg 1992, ISBN 3-89173-024-1, S. 128
↑Greece. The Turks of Western Thrace. In: HRW.org, 1999, S. 8 (PDF; 350 kB).
↑Eine Studie von Dilek Güven zum Privatarchiv des damaligen obersten Militärrichters im Ausnahmezustand, Konteradmiral Fahri Çoker, geht von einer zentralen staatlichen Planung der Ereignisse aus. In einer dreiteiligen Serie fasst die Tageszeitung Radikal die Studie zusammen: Teil 1, Teil 2 (Memento vom 22. März 2006 im Internet Archive) und Teil 3 (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive).
↑Speros Vryonis: The Mechanism of Catastrophe: The Turkish Pogrom of September 6–7, 1955, and the Destruction of the Greek Community of Istanbul.Greekworks.com, New York 2005, ISBN 0-9747660-3-8.