Politischer Quietismus oder quietistischer Islam (von lat. quietus, „ruhig“, „schweigsam“) beschreibt jene Strömung des islamischen Klerus, insbesondere der Schia, die eine aktive Beteiligung der Geistlichkeit in der Politik ablehnt.[1] Der Quietismus sieht die Rolle der Geistlichkeit in einer die politische Führung beratenden Funktion statt in der Übernahme von Führungspositionen. Da nach Ansicht der Vertreter des politischen Quietismus ein islamischer Staat erst mit dem Wiederauftauchen des zwölften Imam entstehen kann, befürworten sie keinen Laizismus. Dieser steht für die Trennung von Religion und Staat. Vielmehr hat sich nach Ansicht der Vertreter des politischen Quietismus die politische Führung bei ihrem Handeln islamkonform zu verhalten.