Polylactide

Strukturformel
Struktur von Polylactiden
Polylactide der (S)-Milchsäure (oben) und der (R)-Milchsäure (unten)
Allgemeines
Name Polylactide
Andere Namen
  • PLA
  • Polymilchsäure
CAS-Nummer
Monomer
Summenformel der Wiederholeinheit C3H4O2
Molare Masse der Wiederholeinheit 72,06 g·mol−1
Art des Polymers

Thermoplast

Eigenschaften
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,21–1,43 g/cm3[1]

Schmelzpunkt

150–160 °C[1]

Glastemperatur

45–65 °C[1]

Schlagzähigkeit

0,16–1,35 J/cm[1]

Elastizitätsmodul

3500 MPa[2]

Wasseraufnahme

0,5–50 %[1]

Zugfestigkeit

10–60 MPa[1]

Bruchdehnung

1,5–380 %[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Polylactide, umgangssprachlich auch Polymilchsäuren (kurz PLA, vom englischen Wort polylactic acid) genannt, sind synthetische Polymere, die zu den Polyestern zählen. Sie sind aus vielen, chemisch aneinander gebundenen Milchsäuremolekülen aufgebaut. Daher ist die Bezeichnung Polymilchsäure nach IUPAC-Nomenklatur irreführend, da es sich nicht um ein Polymer mit mehreren sauren Gruppen handelt.[4] Polylactide und Polymilchsäuren werden durch unterschiedliche Verfahren erzeugt.[5]

Erstmals beschrieben wurden Polylactide 1845 von Théophile-Jules Pelouze. Bei dem Versuch, Milchsäure durch Erhitzen und Entfernen von Wasser aufzureinigen, beobachtete er eine Kondensation der Milchsäuremoleküle und die Bildung von Oligomeren und Polymeren.[6] Wallace Hume Carothers, ein Mitarbeiter von DuPont, entwickelte 1932 ein Verfahren zur Herstellung von Polylactiden aus Lactiden, das 1954 für DuPont patentiert wurde.[7]

PLA kann durch Wärmezufuhr verformt werden (Thermoplast). Polylactid-Kunststoffe sind biokompatibel und unter den richtigen Umweltbedingungen langfristig biologisch abbaubar.

  1. a b c d e f g Polylactic Acid (PLA). (Memento vom 10. Februar 2012 im Internet Archive), auf matbase.com.
  2. Hans Domininghaus (Hrsg.): Die Kunststoffe und ihre Eigenschaften. 6. Auflage, Springer-Verlag Berlin/Heidelberg 2005, ISBN 3-540-21410-0, S. 1450.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. O. Martin, L. Avérous: Poly(lactic acid): plasticization and properties of biodegradable multiphase systems. In: Polymer. 42, 2001, S. 6209, doi:10.1016/S0032-3861(01)00086-6.
  5. Lee Tin Sin: Polylactic Acid. William Andrew, 2012, ISBN 978-1-4377-4459-0, S. 72.
  6. H. Benninga: A History of Lactic Acid Making. Springer, New York 1990, S. 203–204.
  7. Wallace H. Carothers, G. L. Dorough, F. J. van Natta: STUDIES OF POLYMERIZATION AND RING FORMATION. X. THE REVERSIBLE POLYMERIZATION OF SIX-MEMBERED CYCLIC ESTERS. In: Journal of the American Chemical Society. 54, 1932, S. 761–772, doi:10.1021/ja01341a046.

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