Porzellanglockenspiel

Turm der Frauenkirche in Meißen mit Porzellanglockenspiel
Detail des Porzellanglockenspiels im Turm der Frauenkirche in Meißen – das erste stimm- und spielbare Porzellanglockenspiel

Ein Porzellanglockenspiel ist ein Musikinstrument, bei dem mindestens sechs Glocken aus Porzellan üblicherweise von außen angeschlagen werden. Spielbare Instrumente gibt es seit 1737 und bisher nur aus Meißner Porzellan. Versuche anderer Manufakturen, derartige Glocken oder gar Glockenspiele aus Porzellan herzustellen, blieben bislang ohne Erfolg. Porzellanglockenspiele werden oft umgangssprachlich als Carillon bezeichnet, obwohl es sich um keine typischen Kirchenglocken aus Metall handelt. Zudem sind die Porzellanglocken starr aufgehängt und schwingen beim Spiel nicht aus. Dabei sind die Porzellanglocken klöppellose Glocken, die, wie schon erwähnt, meist von außen angeschlagen werden. Es gibt bisher nur zwei Ausnahmen: Beim nicht erhaltenen Spiel in Meerane wurden, und beim Spiel im finnischen Pyhäjärvi werden aus Platzgründen die Glocken von innen angeschlagen.

In Deutschland gibt es den größten Bestand an Porzellanglockenspielen weltweit, davon die meisten Spiele im Freistaat Sachsen. Im 18. Jahrhundert waren solche Spiele klangtechnisch noch mangelhaft und deren Herstellung wurde daher nicht weiterverfolgt. Nach Weiterentwicklungen des Modelleurs Emil Paul Börner konnten ab 1929 die Glocken gestimmt werden. Jede Glocke trägt innen das Signet der Manufaktur nebst Bezeichnung der jeweiligen Tonhöhe. Die blauen gekreuzten Kurschwerter der Epochen können innen oder auch außen angebracht sein; seit 1934 werden die Schwerter einheitlich geradlinig gemalt.


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