Die Proteste in Bangladesch 2024 auch bekannt als „Julirevolution“,[1][2][3] waren Proteste der Bevölkerung gegen die zunehmend autoritäre Regierung um Sheikh Hasina, die das Land insgesamt mehr als 20 Jahre lang regiert hatte. Sie begannen im Juli mit Studentenprotesten und dauerten einen Monat lang an, in welchem sie von der Regierung gewaltvoll niedergeschlagen und bekämpft wurden. Mehrere Hundert Menschen starben, die Auseinandersetzungen waren somit die schwersten seit der Unabhängigkeit des Landes 1971. Schlussendlich hatten sie aber Erfolg und führten zum Rücktritt von Sheikh Hasina sowie einer breit gestützten Übergangsregierung. Die angestrebte demokratische Revolution war somit erfolgreich.
Am 7. Juli 2024 begann die landesweite Protestwelle mit einer sogenannten Bangla-Blockade, einer national organisierten Verkehrsblockade, durch Studenten, bei denen es zu zahlreichen Todesopfern kam. Auslöser war eine geplante Quotenregelung, der zufolge knapp ein Drittel der staatlichen Stellen für sogenannte „Kriegshelden“ und deren Angehörige freigehalten worden wäre, also vor allem für Menschen aus dem Umfeld der Regierungspartei. Obgleich das höchste Gericht von Bangladesch am 21. Juli Teile der umstrittenen Quotenregelung kippte, gingen die Demonstrationen weiter und weiteten sich zu allgemeinen Protesten gegen die zunehmend autoritär regierende Ministerpräsidentin Hasina Wajed aus. Gefordert wurden ein Rücktritt der Regierung und demokratische Wahlen. Hasina bezeichnete die Aktivisten als „Terroristen“ und versuchte zunächst, die Proteste gewaltvoll sowie mit diversen Grundrechtseinschränkungen (bspw. Ausgangssperren und Internetzensur) zu stoppen. Bis Anfang August belief sich die Zahl der Toten auf über 300, die meisten davon starben durch Schüsse der Polizei. Mehr als 10.000 Menschen wurden festgenommen. Am 5. August trat Sheikh Hasina im Zuge der neuen Protestwelle zurück und verließ das Land. Ihr Amt übernahm übergangsweise Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus, der von den Studenten dafür vorgeschlagen worden war. Dies beendete die Proteste.