Provenienzforschung

Die Provenienzforschung (lateinisch provenire, „herkommen“) widmet sich der Geschichte der Herkunft (Provenienz) von Kunstwerken und Kulturgütern. Der Gegenstand der Provenienzforschung ist die Provenienzgeschichte eines Objekts. Provenienzforschung wird als Teildisziplin der Geschichte beziehungsweise Kunstgeschichte verstanden. Bei einem Kunstwerk oder Kulturgut sind im idealen Fall alle früheren Besitzverhältnisse (Provenienzen) bekannt und können offengelegt werden. Besondere Herausforderungen bestehen in Deutschland zum Beispiel durch Kunstraub und Enteignung während des NS-Regimes und bei der sogenannten Beutekunst bzw. Raubkunst. Darüber hinaus hat seit 2018 vor allem der Bericht über die Restitution afrikanischer Kulturgüter zu einer intensiven öffentlichen Debatte geführt und weitere Forschung zur Provenienz von Kunst, Kulturgut und Objekten des kulturellen Erbes aus Kontexten europäischer Kolonisation in Afrika veranlasst.[1] Provenienzforschung ist eine vergleichsweise junge wissenschaftliche Disziplin.

  1. Gesa Grimme: Provenienzforschung im Projekt „Schwieriges Erbe: Zum Umgang mit kolonialzeitlichen Objekten in ethnologischen Museen“ – Abschlussbericht. (PDF) Linden-Museum Stuttgart, März 2018, abgerufen am 3. September 2019.

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