Pseudobasilika

Mariä-Himmelfahrts-Kirche in Bad Königshofen (Unterfranken), Pseudobasilika
Mariä-Himmelfahrts-Kirche mit fensterlos herausragendem Mittelschiff

Die Pseudobasilika ist ebenso wie die Staffelhalle (Stufenhalle) eine vor allem in der Spätgotik verbreitete architektonische Mischform von Basilika und Hallenkirche. Das Gewölbe des Mittelschiffs ist dabei gegenüber den Seitenschiffen erhöht, jedoch meist weniger als bei der echten Basilika.

Ist das Mittelschiff mit Kreuzgewölben gedeckt, so liegen dessen Schildbögen vollständig oberhalb der Arkaden, sodass Seitenschiffsgewölbe und Mittelschiffsgewölbe zwei verschiedene Etagen bilden. So gibt es ausgeprägte Hochschiffswände, die jedoch keine Fensteröffnungen haben. Nach außen sind sie entweder völlig unter dem Dach verborgen, oder das Dach über dem Mittelschiff ist von den Schleppdächern der Seitenschiffe durch den obersten Teil der Hochschiffswände getrennt.

Hat das Mittelschiff ein längsgerichtetes Tonnengewölbe, so sind die Hochschiffswände weniger ausgeprägt, obwohl sein Scheitel ebenso hoch liegt, als befänden sich hier Kreuzgewölbe.

Stark verbreitet ist die Bauform der Pseudobasilika in Gegenden mit überwiegend holzgedeckten Kirchenräumen. Über dem Mittelschiff gibt es dann entweder ein hölzernes Tonnengewölbe oder freie Sicht in den Dachstuhl. Die Seitenschiffe haben großenteils schräge Pultdecken. Gewähren alle Schiffe freie Sicht in die Dachstühle, so ist eine Abgrenzung zwischen Pseudobasilika und Spanien kaum möglich; gleichartige Konstruktionen vermitteln je nach Dachneigung und Gewichtigkeit der Arkaden eher den einen oder eher den anderen Eindruck.


From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Nelliwinne