Psychische Misshandlung

Psychische Misshandlung, auch psychischer, emotionaler oder seelischer Missbrauch und emotionale oder psychische Gewalt genannt, bezeichnet das Erniedrigen oder Untergraben des Selbstwertgefühls eines Menschen durch Worte oder Taten, die keine eindeutigen körperlichen Folgen nach sich ziehen.[1] Es handelt sich um ein meist vorsätzliches Verhalten, das darauf abzielt, die psychische Unversehrtheit eines Menschen zu beeinträchtigen.[2] Ziel dabei ist, die Macht und Kontrolle über einen Menschen zu gewinnen.[3] Beispiele von psychischem Missbrauch wären Kontrollausübungen, Drohungen oder Stalking.

Psychische Misshandlung zieht in der Regel keine sichtbaren Spuren nach sich und ist somit schwer festzustellen.[2] Betroffene Personen ziehen sich häufig von sozialen Kontakten zurück und die Bewusstheit darüber, dass sie psychischem Missbrauch ausgesetzt sind, tritt oft erst spät auf. Dies erschwert massiv die Feststellung emotionaler Gewalt.[4]

  1. Diane R. Follingstad: The impact of psychological aggression on women’s mental health and behavior. The Status of the Field. In: Trauma, Violence & Abuse. Band 10, Nr. 3, 2009, doi:10.1177/1524838009334453, S. 271–289.
  2. a b Vera Clemens, Jörg M. Fegert, Andreas Witt: Psychische Misshandlung. In: Gute Kinderschutzverfahren. Tatsachenwissenschaftliche Grundlagen, rechtlicher Rahmen und Kooperation im familiengerichtlichen Verfahren. 2023, S. 309–320, doi:10.1007/978-3-662-66900-6.
  3. Maria Rita Infurna, Corinna Reichl et al.: Associations between depression and specific childhood experiences of abuse and neglect: A meta-analysis. In: Journal of Affective Disorders. Band 190, 2015, doi:10.1016/j.jad.2015.09.006, S. 47–55.
  4. Lesly Tamarin Mega, Jessica Lee Mega et al.: Brainwashing and Battering Fatigue. Psychological Abuse in Domestic Violence. In: North Carolina Medical Journal. Band 61, Nr. 5, 2000, [1], S. 260–265.

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