Die Publizistische Einheit (PE) ist ein pressestatistischer Zählbegriff, der in Deutschland jene Tageszeitungen bezeichnet, die in ihrem Mantelteil, nicht aber im Zeitungstitel weitestgehend übereinstimmen. Das sind auch so genannte Voll- oder Kernredaktionen. Die einzelnen Zeitungen können dabei redaktionell und wirtschaftlich selbstständig sein und in jeweils abweichenden Ausgaben erscheinen. Dennoch werden sie als nur eine Publizistische Einheit gezählt. Im Titel sowie im lokalen Text- und Anzeigenteil heben sie sich unterschiedlich stark voneinander ab. Sehr viele Lokal- und Regionalzeitungen (= Redaktionelle Einheiten) übernehmen den Mantel, den überregionalen Teil, von einer Mantelredaktion. Sie produzieren lediglich noch den Lokalteil selbst. Diese vermehrte Verwendung eines extern bzw. zentral produzierten Mantelteils ist wesentliches Merkmal für den Prozess der publizistischen Konzentration.
Der Begriff wurde 1954 geprägt von Walter J. Schütz, damals am Institut für Publizistik der Universität Münster, später im Bundespresseamt in Bonn tätig und Honorarprofessor am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Er publizierte bis 2012 die Anzahl und die Entwicklung der PE alle zwei Jahre in den „Media Perspektiven“.