R.U.R. – Rossum’s Universal Robots (auch W.U.R. – Werstands Universal Robots, tschechisch Rossumovi Univerzální Roboti) ist ein 1920 erschienenes Drama des tschechischen Schriftstellers Karel Čapek.
Es handelt vom Unternehmen R.U.R., das künstliche Menschen (nach heutigem Sprachgebrauch Androiden) herstellt. Diese „Robots“ werden als billige und rechtlose Arbeiter verwendet. Ihr massiver Einsatz in der Industrie verändert mit der Zeit die gesamte Weltwirtschaft. Im weiteren Verlauf des Theaterstücks rebellieren die Kunstmenschen jedoch und vernichten die Menschheit.
Der Name des Stücks R.U.R. steht für Rossum’s Universal Robots, die Firma, die im Stück die künstlichen Menschen erzeugt. Der Name „Rossum“ ist eine ironische Anspielung des Autors: das tschechische Wort rozum bedeutet Vernunft, Verstand. In der deutschen Übersetzung 1922 von Otto Pick auch entsprechend mit „Werstand“ übersetzt.
Das Wort „Roboter“ (oder robot, in der ursprünglichen tschechischen Form, vgl. Englisch) gelangte aus diesem Stück bald in die Alltagssprache vieler Länder, der Urheber dieser Wortschöpfung ist aber Karels Bruder Josef Čapek, der es aus dem westslawischen robota (Fronarbeit bzw. ursprünglich Arbeit allgemein) ableitete.[1]
In dem Drama klingt die mit Prag verbundene mittelalterliche jüdische Legende vom künstlichen Menschen und Diener Golem an. 1977 komponierte Zdeněk Blažek (1905–1988) die Oper RUR nach dieser Vorlage, mit einem eigenen Libretto, gedruckt 1988, uraufgeführt durch Jan Jirásek 2004.
Im Januar und Februar 2022 inszenierte das Künstlerduo Gamut Inc, das sich aus Computermusikerin Marion Wörle und Komponist Maciej Śledziecki zusammensetzt, in Zusammenarbeit mit dem RIAS Kammerchor eine musikalische Neubearbeitung des Theaterstücks Rossums Universal Robots am Comedia Theater in Köln und am Theater im Delphi in Berlin, aus Anlass des 101-jährigen Jubiläums der Uraufführung des Originals.[2] Librettist der Neufassung ist der Autor Frank Witzel.