Klassifikation nach ICD-10 | |
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S53.0 | Luxation des Radiuskopfes |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Eine Radiusköpfchen-Subluxation (auch Chassaignac-Lähmung oder Pronatio dolorosa; lateinisch: Subluxatio capituli radii bzw. Subluxatio radii perianularis; englisch: Nursemaid’s elbow oder Pulled elbow – deutsch: Kindermädchen-Ellenbogen oder Sonntagsarm; französisch: Pronation douloureuse) ist eine bei Kleinkindern bis höchstens fünf Jahren häufig vorkommende Pronationsblockade, die oft auch als Teilausrenkung (Subluxation) des Speichenköpfchens bezeichnet wird.
Sie entsteht durch starken, unvorbereiteten und plötzlichen Zug am voll gestreckten und pronierten (innengedrehten) Unterarm bzw. Hand. Die häufigste Situation ist, das schreiende, sich wehrende Kind an der Hand vom Boden hochzuziehen. Es kann aber auch ausgelöst werden, wenn sich das Kind mit einer oder beiden Händen festhält und es kräftig weggezogen wird, oder es an beiden Händen gehalten schnell im Kreis gedreht wird. Kinderärzte warnen daher vor dem „Engelchen flieg“-Spiel[1], auch wenn es nur in der Pronationsstellung des Unterarms zur Subluxation kommen kann. Ebenso wurde es beim Judo beschrieben, selten durch direkte Traumen.[2]
Die Erkrankung ist nicht zu verwechseln mit der Kongenitalen Radiusköpfchenluxation.