Raibler Schichten

Senkrecht gestellte Raibler Schichten bei Zirl, die leicht verwitterbaren Schichten sind zu einem guten Teil erodiert

Die Raibler Schichten (auch Raibler Band oder Raibl-Formation) sind eine lithostratigraphische Formation der oberen Trias im alpinen Raum. Die Raibler Schichten sind eine Folge verschiedener Sedimente aus der Zeit des Karnium, das ist die älteste (unterste) chronostratigraphische Stufe der Oberen Trias. Kennzeichnend für die Raibler Schichten ist ein großes Spektrum verschiedener Sedimente und ein mehrfacher Wechsel zwischen Kalk, Dolomit, Mergel und klastischen Sedimenten wie Schieferton oder Sandstein.[1] Daneben kommen Evaporite und Rauwacken vor.[2] Die Typuslokalität liegt bei Raibl in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien. Aufgrund ihrer Verschiedenheit wird die Südalpine Raibl-Gruppe von den Nordalpinen Raibler Schichten unterschieden.

Der Wechsel in den Raibler Schichten ist durch eine mehrfache Abfolge aus Meeresrückzug und wieder einsetzender Überflutung verursacht. In flachen Meeresbereichen lagerten sich Sedimente ab, diese Meeresbereiche wurden immer seichter und zum Schluss salzhaltiger, es bildeten sich Kalke und Dolomite mit Salz- und Gipseinschlüssen. Dann folgte wieder eine rasche Hebung des Meeresspiegels.[3] Unterhalb grenzen an die Raibler Schichten die Formationen des Wettersteinkalks und der Arlbergschichten, im südalpinen Bereich der Schlerndolomit, oberhalb findet sich die Formation des Hauptdolomits oder Dachsteindolomits, in den Südalpen auch die Carnitza-Formation und erst dann der Dolomia Principale.

  1. Karl Krainer: Beitrag zur Mikrofazies, Geochemie und Paläogeographie der Raibler Schichten der östlichen Gailtaler Alpen (Raum Bleiberg - Rubland) und des Karwendel (Raum Lafatsch/Tirol), Arch. f. Lagerst.forsch., Bd. 6, Geol. B.-A., Wien 1985, S. 130–133. PDF-File, abgerufen am 16. Juni 2009.
  2. Hermann Jerz: Untersuchungen über Stoffbestand, Bildungsbedingungen und Paläogeographie der Raibler Schichten zwischen Lech und Inn (Nördliche Kalkalpen), Geologica Bavarica, Band 56, Herausgegeben vom Bayer. Geologischen Landesamt, München 1966, S. 7.
  3. Rainer Brandner: Meeresspiegelschwankungen und Tektonik in der Trias der NW-Tethys, Habilitationsschrift, Innsbruck 1983, S. 32f.

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