Rational-Emotive Verhaltenstherapie

Veranschaulichung des ABCDE-Modells der Rational-Emotiven Therapie nach Albert Ellis

Die Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT) gehört zu den psychologischen Verfahren und ist sowohl gesprächs- als auch verhaltensorientiert. Sie gehört nach einem langen Entwicklungsprozess heutzutage zu der Gruppe der Verhaltenstherapien und speziell zu den kognitiven Verhaltenstherapien. Mittelpunkt ist der Mensch als zielorientiertes und soziales Wesen, das daran leidet, von blockierenden Einstellungen und Gefühlen an der Erreichung von Zielen gehindert zu werden. Dabei wird durch Veranschaulichung veränderter Attributionen aufgezeigt, dass man diesem Leiden nicht hilflos ausgeliefert ist, sondern dass mit Hilfe der eigenen geistigen Kräfte gelernt werden kann, Gefühle und Verhalten aktiv zu verändern. Die Therapie setzt an (gegenwärtigen und vergangenen) Konflikten auf der Einstellungs-, Gefühls- und Verhaltensebene an.

REVT ist eine umfassende, integrative, aktiv-direktive, philosophisch und empirisch fundierte Psychotherapie, die auf die Lösung emotionaler Probleme und Verhaltensstörungen fokussiert ist, und die damit Menschen ermöglicht, ein zufriedeneres und erfüllteres Leben zu führen. Durch die Begrifflichkeit rational und emotiv wird bereits deutlich, dass es sich um eine emotionsfokussierte und erlebnisorientierte Psychotherapie handelt. Auch wenn REVT heute (methodisch korrekt) unter die Verhaltenstherapie subsumiert wird, liegt die Betonung darauf, dass die REVT (wie z. B. die Gesprächspsychotherapie und die Gestalttherapie) v. a. eine humanistische Psychotherapie ist.[1]

Im Folgenden wird zwar nur auf die kognitiven Methoden eingegangen, aber es ist wichtig dabei zu berücksichtigen, dass die REVT nicht nur aus diesen, sondern aus (miteinander verwobenen) kognitiven, behavioralen und emotiven Methoden besteht. Albert Ellis kritisierte, dass die REVT oft auf die kognitiven Methoden (hier v. a. die Disputation) reduziert werde, zudem oftmals auf die Anwendung eines (dann auch noch vereinfacht dargestellten, oberflächlichen) ABC-Schemas.[2]

  1. A. Ellis: Humanistic Psychotherapy. The rational-emotive approach. McGraw-Hill, New York 1973.
  2. Colin Feltham (Hrsg.): Which Psychotherapy?: Leading Exponents Explain Their Differences. SAGE, 1997.

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