Rationierung

Deutsche Lebensmittelkarte für Urlauber, während des Zweiten Weltkrieges
Schweizer Lebensmittelkarten zur Zeit der Rationierung vom 9. Oktober 1940 bis 24. Juni 1948
Rationierung in der Schweiz im Ersten Weltkrieg vom März 1917 bis April 1920
Denkmal in Wipkingen

Rationierung (oder Bewirtschaftung) ist in der Wirtschaft ein staatlicher Markteingriff, der bei einem knappen Güterangebot zur limitierten Zuteilung von Teilmengen der Güter an Güternachfrager führt. Rationierung ist das Nomen Agentis von Ration (mit dem Syntagma „eiserne Ration“), letztere ist gleichbedeutend mit einer begrenzten Menge (lateinisch rationis, „Berechnung“).[1] Das Wort kam nach 1870 auf unter dem Einfluss von „auf Rationen setzen“ (französisch rationner) und verbreitete sich als Kriegsausdruck auf alle in Notlagen knappe Lebensmittel, Rohstoffe und Verbrauchsgüter.[2]

Es handelt sich um die Zuteilung den Verbrauch beschränkender Teilmengen bestimmter Güter, insbesondere während der Mangelwirtschaft in einer Krise (etwa in Kriegen die Kriegswirtschaft, Wirtschaftskrisen, Hungersnöten, Katastrophen, Epidemien usw.). Rationierung kann aufgrund eines tatsächlichen Mangels an bestimmten Produkten erfolgen oder aber präventiv, wenn etwa in Zeiten politischer Spannungen Hamsterkäufe durch eine beunruhigte Bevölkerung zu befürchten sind. Rationierungen gibt es auch im Zusammenhang mit staatlicher Preispolitik durch Kontingentierungen oder der Ausgabe von Lebensmittelmarken.[3] Bei dieser Marktstörung liegt entweder eine Angebotslücke oder ein Nachfrageüberhang vor. Beide Ausprägungen stellen ein Marktungleichgewicht dar. Rationierung wird meist von einer Autorität angeordnet: dies kann ein Staat, ein Stammeshäuptling oder auch ein Familienoberhaupt sein.

  1. Ursula Hermann, Knaurs etymologisches Lexikon, 1983, S. 408; ISBN 3426260743
  2. Otto Basler, Deutsches Fremdwörterbuch, Band 3, 1977, S. 170
  3. Volker Häfner, Gabler Volkswirtschafts-Lexikon, 1983, S. 83

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