Rechit in Hieroglyphen | ||||||||
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Frühdynastik |
Rechit Rḫjt Die Klagenden / Die Jammernden[1] | |||||||
Mittleres Reich |
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Neues Reich |
Rechit Rḫjt (Das preisende) Volk[2] | |||||||
Ideogramm |
Qebehu-Horus-rechit[3] QbḤw-Ḥr.w-rḫjt Horusvolk der Kiebitze | |||||||
(Ägyptisches Museum in Kairo) |
Rechit (auch Kiebitzvolk, Volk, Menge) bezeichnete bereits in der frühdynastischen Zeit Altägyptens ein im nördlichen Nildelta ansässiges Volk sowie ab dem Mittleren Reich die Gottheit Rechit. Die Herkunft der Rechit ist ungeklärt, da sie Anfang des dritten Jahrtausends v. Chr. noch nicht zum Volk der Ägypter gezählt wurden. Das Siedlungsgebiet erstreckte sich nach bisheriger Fundlage bis zum Grenzgebiet von Retjenu. Die Auswertung der frühen Inschriften auf Denkmälern ergab eine zunächst mythologisch vorgenommene Zuordnung als Nildeltabewohner, da alle „nördlichen Feinde Oberägyptens“ auch zu den „Qebehu-Bewohnern“ zählten.
Nach dem Zusammenbruch des Alten Reiches und der damit verbundenen Umwälzung sowie religiöser Neuorientierung erfuhr der Begriff „Rechit“ einen Bedeutungswandel. Anfang des Mittleren Reiches wurde der Name „Rechit“ auf eine neue Gottheit übertragen. Als eigenes Volk traten die Rechit jedoch nicht mehr in Erscheinung, vielmehr sahen die Ägypter insbesondere ab dem Neuen Reich im früheren Volk der Rechit eine Verknüpfung mit Horus. Die Volksbezeichnung Rechit und die einhergehende Bedeutung unterlag in der altägyptischen Geschichte einem mythologischen Wandel, da die Bezeichnung Rechit später auf alle „Untertanen“ als Oberbegriff angewendet wurde.