Territorium im Heiligen Römischen Reich | |
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Reichsabtei Stablo-Malmedy | |
Wappen | |
Links: Wappen der Abtei Stavelot (Stablo); Rechts: Wappen der Abtei Malmedy | |
Karte | |
Das Territorium der Fürstabtei Stablo-Malmedy (Stiftgebiet mit den Exklaven) am Ausgang des 18. Jahrhunderts (gelb umrandet; Karte von Franz Johann Joseph von Reilly 1794/95) | |
Lage im Reichskreis | |
Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis und angrenzende Gebiete (Stablo-Malmedy im äußersten Südwesten des Kreises in violett) | |
Alternativnamen | Stavelot-Malmedy; Abtei, gefürstete Reichsabtei, Fürstabtei |
Entstanden aus | territorial: merowingisch-karolingischem Königsgut; institutionell-geistlich: gewöhnlicher Abtei; karolingischem Königskloster; ottonischem Reichskloster; mittelalterlicher Reichsabtei |
Herrschaftsform | Wahlfürstentum |
Herrscher/ Regierung |
Fürstabt |
Heutige Region/en | BE-WLG |
Reichstag | Reichsfürstenrat: 1 Virilstimme auf der Geistlichen Bank |
Reichsmatrikel | 1522: 2 zu Roß 22 Fußsoldaten 120 Gulden; 1633: 2 zu Ross, 22 zu Fuss oder 112 Gulden; frühes 18. Jhd.: „vertritt jetzo der Bischoff zu Straßburg mit“ 2 zu Roß, 22 zu Fuß, 112 Gulden, zum Cammergericht 60 Gulden |
Reichskreis | Niederrheinisch-Westfälisch |
Kreistag | Mitglied; Kreismatrikel von 1532: 4 zu Roß; 44 zu Fuß |
Hauptstädte/ Residenzen |
Kloster Stablo, Kloster Malmedy, Schloss Logne |
Konfession/ Religionen |
römisch-katholisch, jüdische Minderheit |
Sprache/n | Wallonisch, Französisch, Lateinisch |
Fläche | 17 Quadratmeilen = 520 km²[1] oder 727 km²[2] |
Einwohner | 23.000 (Ende 18. Jhd.)[3] |
Aufgegangen in | 1794: Frankreich: Département Ourthe 1815: Westteil zu Vereinigten Niederlanden, Ostteil zu Preußen |
Siehe auch | Kloster Stablo; Kloster Malmedy |
Die Reichsabtei Stablo-Malmedy, auch Fürstabtei Stablo-Malmedy (lat. Abbatia imperialis Stabulensis et Malmundariensis) genannt, war ein geistliches Territorium im Heiligen Römischen Reich im Ardennerwald auf dem Gebiet des heutigen Belgien. Die Anfänge lagen im Jahr 648, womit die Doppelabtei eines der frühesten Zentren christlicher Kultur in den Niederlanden ist. Das doppelte Benediktinerkloster wurde nach einer Zeit des Niedergangs im Sinne von Gorze und später der kluniazensisch beeinfußten lothringischen Mischobservanz reformiert und so selbst zu einer Reformabtei des hohen Mittelalters. Sie verlor im Spätmittelalter an Bedeutung und erlebte in der frühen Neuzeit mit der Orientierung an der Bursfelder Kongregation einen neuen Aufschwung. Insbesondere im 17. und frühen 18. Jahrhundert wurde die Doppel-Abtei von Kommendataräbten geleitet. Die Geschichte der Reichsabtei endete 1792–1796. Sie bestand im Wesentlichen aus den in Personalunion verbundenen Klöstern Stablo und Malmedy und dem zugehörigen Territorium.