River-Klasse (1941)

River-Klasse
Die Spey (K246)
Die Spey (K246)
Schiffsdaten
Land Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
1943:Kanada Kanada
1943:Australien Australien
1943: Niederlande Niederlande
1944: Freies Frankreich Freies Frankreich
1945: Sudafrika Südafrika
+ 16 Nachkriegsnutzer
Schiffsart Fregatte
Bauwerft 10 Werften in GB,
5 Werften in Canada
6 Werften in Australien
Bauzeitraum 1941 bis 1946
Stapellauf des Typschiffes 20. November 1941
HMS Rother
Gebaute Einheiten 151
Dienstzeit April 1942 bis 1965 / 2003
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 91,3 m (Lüa)
86,3 m (Lpp)
Breite 11,7 m
Tiefgang (max.) 3,5 m
Verdrängung 1370 ts
1830 ts (mod.)
 
Besatzung 180 bis 219 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × Admiralty-Dreitrommel-Dampfkessel
2 × Dreifach-Expansions-Maschinen
Maschinen­leistung 5.500 PS (4.045 kW)
Höchst­geschwindigkeit 20 kn (37 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
Sensoren

Radar, Sonar

Im Zweiten Weltkrieg entstanden 139 Fregatten der River-Klasse[1] auf Werften in Großbritannien, Kanada und Australien, um vorrangig die Geleitzüge auf dem Nordatlantik gegen die Angriffe deutscher Unterseeboote zu verteidigen. 1940 bestellte die Royal Navy die ersten Schiffe dieses neuen Typs, die nach Flüssen in Großbritannien benannt waren, was zum Namen der Klasse führte. Obwohl die für Kanada gebauten Einheiten nach Städten benannt wurden, gehörten auch die dort entstandenen Einheiten zur River-Klasse. Anfangs wurden die neuen Einheiten als „Zwei-Schrauben-Korvetten“ bezeichnet, es setzte sich dann aber die vom Befehlshaber der Royal Canadian Navy, Vizeadmiral Percy Nelles (1892–1951), vorgeschlagene Bezeichnung „Fregatte“ durch. Im Oktober 1941 bestellte Kanada erstmals 33 „Fregatten“.
Da waren schon am 11. Februar 1941 die ersten elf Schiffe des neuen Typs bei fünf britischen Werften bestellt worden. Davon gingen allein fünf Aufträge an die Konstruktionswerft, Smiths Dock Company, die nicht nur die beiden Typschiffe fertigte, sondern auch noch weitere Aufträge erhielt und schließlich 18 Schiffe der River-Klasse fertigte. Vom April bis zum Jahresende wurden dreizehn Schiffe der River-Klasse in Großbritannien gefertigt und an die Royal Navy ausgeliefert; 1943 lieferten britische Werften weitere 29 und 1944 noch 15 Fregatten ab; der letzte britische Neubau der Klasse, die zweite Ribble, wurde Ende Juli 1944 abgeliefert.
Als Nachfolger und Ersatz hatte die Royal Navy die Loch-Klasse entwickelt und die Fertigung von Sloops der Black Swan-Klasse erhöht. Am 10. April 1944 hatte die Royal Navy mit der Loch Fada von John Brown & Company in Clydebank das Typschiff der neuen Klasse übernommen; mit der Loch Dunvegan und der kanadischen Loch Morlich waren auch schon zwei weitere Neubauten der neuen Klasse im Dienst.

1942 kamen mit Asheville und Natchez zwei von Canadian Vickers gefertigte Schwesterschiffe in den Dienst der US Navy. Die Royal Navy hatte einen Auftrag an Canadian Vickers für zehn Fregatten an die US Navy abgetreten. 1943 hatte sich die Lage auf dem Atlantik weitgehend zu Gunsten der Anglo-Amerikaner gewendet und die US Navy verzichtete auf die anderen acht Schiffe des übernommenen Auftrags, die dann für die Kriegsdauer per Lend Lease an die Royal Navy abgegeben wurden. Es entstandenen aber in den USA noch 98 Schiffe der Tacoma-Klasse nach dem Muster der britischen River-Klasse; 21 Schiffe dieser Klasse wurden an die Royal Navy schon bei Fertigstellung verliehen und dort als Colony-Klasse bezeichnet.

Neben den vorgenannten Schiffen für US Navy entstanden noch 60 weitere River-Fregatten für die Royal Canadian Navy bis zum Dezember 1944 auf fünf kanadischen Werften; über 20 weitere Aufträge wurden nicht mehr ausgeführt. Mit weiteren sieben von der Royal Navy 1944 übernommenen Einheiten wurde die kanadische Navy der größte Nutzer von Fregatten der River-Klasse.

Auch die australische Marine sollte den britischen Typ erhalten. Von 22 bestellten Schiffen wurden 12 zwischen November 1943 und April 1947 fertiggestellt. Von ihnen ist die HMAS Diamantina – seit 1988 Museumsschiff – erhalten.

Das bekannteste Schiff der Klasse dürfte die ehemalige HMCS Stormont sein. Sie wurde von Aristoteles Onassis gekauft, der sie zur Luxusyacht Christina umbauen ließ.

  1. In vielen Quellen werden 151 Neubauten genannt, tw. sogar noch höhere Zahlen, die nicht nachvollzogen werden konnten; zählt man die in den USA nach ihrem Vorbild entstandenen 98 Schiffe der Tacoma-Klasse hinzu wären 237 Schiffe von diesem Typ gebaut worden.

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