Robert Benjamin Stacy-Judd (* 21. Juni 1884 in Greater London; † 10. Februar 1975 in Canoga Park, Kalifornien)[1] war ein aus Großbritannien stammender Architekt, der sich auch als Schriftsteller betätigte. Nach seiner Übersiedlung in die USA, wo er sich schließlich in Los Angeles niederließ[2], entwarf er Kirchen sowie Theater, Hotels und andere kommerzielle Gebäude im Stil der Maya-Revival-Architektur, zu deren Popularisierung in den 1920er und 1930er Jahren er maßgeblich beitrug. Stacy-Judds stilistische Synthese von Elementen der Maya-Architektur, Azteken-Architektur und des Art déco setzte bei der Entwicklung dieser Stilrichtung Maßstäbe[3].
Stacy-Judds Leidenschaft für die Kulturen des Alten Mesoamerika spiegelt sich auch in seiner schriftstellerischen Tätigkeit wider. So veröffentlichte er 1934, nachdem er 1930 eine erste Expedition nach Yucatán unternommen hatte[4], einen umfassenden Reisebericht[5], in dem er ausführlich sowohl auf die archäologischen Relikte der Alten Maya als auch auf deren moderne Nachkommen einging. Eine zentrale Rolle spielen die Maya, die er als Nachfahren der Bewohner des mythisch-legendären Atlantis betrachtete, auch in Stacy-Judds bekanntestem Buch, „Atlantis – Mother of Empires“, das 1939 erschien[6].