Roussanne ist eine eher seltene Weißweinsorte, die hauptsächlich im französischen Rhônetal, im Savoie und in der Provence, aber auch im Schweizer Rhonetal, in der Toskana innerhalb der Provinz Lucca, Australien und Kalifornien (→ Weinbau in Kalifornien) angebaut wird. Sie wird im Wallis Ermitage genannt und ist ein Walliser AOC-zertifizierter Wein. Der Begriff «Ermitage» zusammen mit der Bezeichnung «AOC Wallis» gilt als «Ermitage du Valais».[1] In der Toskana heißt die Weißweinsorte Montecarlo und in Savoyen auch Bergeron. Der Name Roussanne beschreibt die Farbe der reifen, rostroten Trauben. Der weltweite Bestand wird auf knapp 1.500 Hektar geschätzt. Louis Levadoux, ein französischer Ampelograph ordnete Roussanne der Rebsortenfamilie „famille des Sérines“[2] zu, der auch die Sorten Syrah, Mondeuse, Viognier, Altesse oder Marsanne blanche angehören. Demnach käme die Sorte aus dem Südosten Frankreichs.
Die aus Roussanne gekelterten Weine sind säurereich und haben ein blumiges Aroma. Sie sind sehr lange lagerfähig und entwickeln dann mineralische Noten. Die Sorte ist jedoch anfällig für Grauschimmelfäule und den Echten Mehltau und stellt hohe Ansprüche an den Standort. Im nördlichen Rhônetal wurde sie daher weitgehend von der Marsanne blanche verdrängt. Zusammen mit dieser findet sie dort in die weißen Hermitage, Crozes-Hermitage und Saint-Joseph Eingang. Andernorts wird sie mit Chardonnay und Vermentino verschnitten. Reinsortig wird sie von einigen Winzern in Châteauneuf-du-Pape ausgebaut, so im „Vieilles Vignes“ des Château de Beaucastel. Im Jahr 2007 wurde in Frankreich eine Rebfläche von 1.307 Hektar erhoben.[3][4] Kleine Bestände sind auch in der Schweiz bekannt (1,7 Hektar, Stand 2007).[5]
Siehe auch die Artikel Weinbau in Frankreich, Weinbau in Australien, Weinbau in Italien, Weinbau in den Vereinigten Staaten und Weinbau in der Schweiz sowie die Liste von Rebsorten.