Santebal

Santebal (Khmer-Sprache: សន្តិបាល l [sɑnteɓaːl]) war der Name der Geheimpolizei des Demokratischen Kampuchea. Die Geheimpolizei wurde 1971 in der Speziellen Zone um Phnom Penh von der Führung der Kommunistischen Partei Kampucheas gegründet. Direktoren waren die Khmer-Rouge-Führer Vorn Vet und Son Sen. Die Santebal betrieb rund 200 geheime Verhöreinrichtungen bzw. Gefängnisse in Kambodscha.[1] Über die Existenz dieser Gefängnisse, in denen massenhaft gefoltert und gemordet wurde, ist wenig bekannt, da die internen Unterlagen der Santebal als vernichtet gelten. Lediglich das Archiv des Foltergefängnisses S-21 in Phnom Penh ist erhalten geblieben und gilt als eine wichtige Quelle über die Herrschaft der Roten Khmer zwischen 1975 und 1979. Die Existenz der Santebal wurde von vielen kampucheanischen Politikern bestritten und als Propaganda von Vietnam abqualifiziert. Das Rote-Khmer-Tribunal hat das Bestehen der Santebal aber bestätigt. Einer der berühmtesten überlebenden Gefangenen war der Franzose François Bizot, der über seine Erlebnisse das Buch The Gate verfasste.[2]

  1. Berthold Seewald: So planvoll ging es in den Folterzentren Pol Pots zu, Die Welt, 4. September 2017: Das berüchtigte Folterzentrum Tuol Sleng in Phnom Penh war nur eines von fast 200 Lagern, mit denen die Roten Khmer Kambodscha überzogen. Nach einem strengen Regelwerk wurde gequält und gemordet.
  2. François Bizot: The Gate, Vintage Books, ISBN 978-0-09-944919-5. In 1971, on a routine outing through the Cambodian countryside, the young French ethnologist François Bizot is captured by the Khmer Rouge. Accused of being an agent of American imperialism, he is chained and imprisoned. His captor, Douch … interrogates him at length; after three months of torturous deliberation, during which his every word was weighed and his life hung in the balance, he was released.

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Nelliwinne