Die sardische Sprache (sardisch: limba sarda [ˈlimba ˈzaɾda] / lingua sarda [ˈliŋɡwa ˈzaɾda]), das Sardische (sardisch: sardu [ˈsaɾdu]), ist eine romanische Sprache, die von ca. 1–1,3 Millionen Einwohnern der Mittelmeerinsel Sardinien gesprochen wird.
Im Vergleich zum Italienischen und den anderen romanischen Sprachen hat Sardisch verhältnismäßig viele phonetische Elemente des Lateinischen bewahrt.[1] Auch katalanische und spanische (kastilische) Einflüsse finden sich im Sardischen. Nach einer gängigen Einteilung der Romania wird Sardisch aufgrund seiner Mittelposition zwischen beiden Sprachgruppen weder zu den westromanischen noch zu den ostromanischen Sprachen gerechnet, sondern bildet einen eigenen Zweig der romanischen Sprachen.
Die romanische sardische Sprache ist nicht mit der vorrömischen, nicht-indogermanischen paläo-sardischen Sprache zu verwechseln, die im Altertum ausgestorben ist.
Auf Sardinien werden weitere romanische Sprachen gesprochen, insbesondere Korsisch an der Nordküste der Insel (schätzungsweise 100.000 Sprecher).
↑Mario Pei: A New Methodology for Romance Classification. In: WORD. 5. Jahrgang, Nr.2, 1949, S.135–146, doi:10.1080/00437956.1949.11659494.Vorlage:Cite journal: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben. Pei demonstriert eine vergleichende statistische Methode zur Bestimmung des Ausmaßes der Veränderung gegenüber dem Lateinischen für die freien und kontrollierten betonten Vokale des Französischen, Spanischen, Italienischen, Portugiesischen, Rumänischen, Altprovenzalischen und Logudoresischen Sardischen. Durch die Zuweisung von 3½ Veränderungspunkten pro Vokal (mit 2 Punkten für Diphthongierung, 1 Punkt für Veränderung der Vokalquantität, ½ Punkt für Veränderungen aufgrund von Nasalisierung, Palatalisierung oder Umlaut und −½ Punkt für das Versäumnis, eine normale Veränderung herbeizuführen) gibt es ein Maximum von 77 Veränderungspunkten für freie und kontrolliert betonte Vokallaute (11×2×3½=77). Nach diesem System (dargestellt durch sieben Diagramme am Ende des Artikels) ist der prozentuale Veränderungsanteil im Französischen (44 %) am größten und im Italienischen (12 %) und Sardischen (8 %) am geringsten.