Eine Kombination gemeinsamer Merkmale von Klangverbindungen, die als Element der musikalischen Sprache eines Komponisten oder einer Epoche gelten kann, wird in der Musiktheorie als Satzmodell bezeichnet. Zu solchen mehrstimmigen Konstrukten zählen also u. a. alle Arten von Kadenzen, Sequenzen, Kanons und andere Satzstrukturen, die durch ein relativ einfaches Prinzip bestimmt sind, sowie weitere Wendungen, die häufiger zu bestimmten Zwecken wie z. B. einer Modulation, der Eröffnung eines Abschnitts oder der Ankündigung eines Abschlusses verwendet werden. Die verstärkte Beachtung von Satzmodellen im musiktheoretischen Diskurs hat zu einem veränderten Verständnis von kreativen Vorgängen wie Improvisation und Komposition und von ästhetischen Vorstellungen wie Tonalität und Originalität, sowie zur Entwicklung neuer Unterrichtsmethoden beigetragen.[1]